Mein erstes mal im RUNDSTRECKENPOKAL

Nachfolgend dem geneigten Leser ein kurzer Bericht zu den Vorfällen im Rahmen meines ersten OPEN Laufes am Hocken.

Freitach
Da ja der Premieretermin zur Eröffnung des LUK Driving Center Baden (2 Tage fahren am Do./Fr. 15/16.06.2006) bereits feststand, und ich von Frau DMßB und Herrn CeDee mehrfach darüber unterrichtet wurde welch vorzügliche Veranstaltung direkt im Anschluss (Sa./So.) am weniger als 100km entfernten Hockenheimring stattfindet, kam ich nicht umhin mal einen Lauf im DMSB Rundsteckenpokal mitzufahren.
Dort ist in der redlichen Klasse OPEN zu fahren, deren Reglämeng recht open gestaltet ist. Zwei Räder, Motor, fertig! Also fast. ;-)

Am LUK war es übrigens sehr anstrengend aber vor allen Dingen auch HEIß!. Sehr HEIß.

So fuhr ich am Freitag Nachmittag direkt vom LUK zum HHR.
Nach kurzer Begrüßung fanden CeDee und ich ein lauschiges Plätzchen im Fahrerlager, direkt im Schatten des Motorspocht Dietrich Trucks und richteten unsere Wagenburg ein.

Es ist hier übrigens HEIß, sehr sehr HEIß!

Das grade eben erst eingepackte Gerödel also wieder raus aus dem Kia, dann das Mopped abgekippt und die Hälfte wieder rein ins Auto. Das ganze bei 30 Grad im Schatten, wir hatten uns unser Feierabendweizen redlich verdient.
Das Erste in der Reihe weiterer die noch folgen sollten genossen wir bei der Umrundung der Strecke per pedes, denn ich war bisher erst einen einzigen Tag im letzten Jahr mit Albin mal hier und da wurde auch noch der GP Kurs gefahren, wir fahren die Kurzanbindung. Im direkten Vergleich zum LUK ist das alles garnicht mal soooo eng, allerdings andererseits schon.
Hier war also für mich noch üben angesagt, aber dafür waren ja ein freies und zwei gezeitete Trainings vorgesehen.

Madame ßabinöse hatte in Ihrer Eigenschaft als Scheffe vonne technischen Truppe n wichtiges Geschäftsessen mit den verantwortlichen der KTM Duke Battle und konnte so an der abendlichen Grillage nicht teilnehmen, kam aber später noch auf ein Gatränk vorbei. SS ohne A!

Samstach

Es ist HEIß. Sehr HEIß. Also schon am Morgen ist es sehr sehr HEIß!

Der Samstag brachte zunächst einige unerwartete Hürden bei der Papier- und im Anschluss bei der technischen Abnahme die aber, aufgrund kreativer Herangehensweisen, doch noch aus dem Weg geräumt werden konnten.
Die vorgeschriebenen max. 102 dB waren selbst mit offener Tröte kein Problem da bei 5000 U/min gemessen wurde (warum ist mir unklar) und The One da mit leisen 100 dB weit unter der Obergrenze blieb. CeDee fährt nen Flüstersauger mit 94 dB oder so, damit hätte ich ihn in dieser Disziplin schon mal locker eingetütet.

Das erste freie Training war für kurz nach 11 Uhr angesetzt und wurde von mir mit den am LUK angefahrenen Pellen in Angriff genommen.

Es war übrigens bereits sehr sehr HEIß!

Die abendlichen theoretischen Ausführungen zur Linienwahl halfen in so fern weiter als das sich die richtige Linie bestätigte, ich diese aber insbesondere bei der Einfahrt in die Querspange und auch durch die Schikane hinein ins Motodrom nicht traf.
Die Mutkurve auf die Schikane zu funktionierte aber schon einigermaßen und ich bekam erste Ahnungen von möglichen Bremspunkten.
Etwas heftig fand ich die Anzahl von fast 60 Racern auf dem kleinen Kurs, da auch noch die Schweizer Meisterschaft in dem Turn mitfuhr.
Mit einer 1:15 irgendwas war ich aber ganz zufrieden und im Rahmen meiner Erwartungen.

Das erste Zeittraining war für 15.xx Uhr angesetzt, es war also noch reichlich Zeit sich der Moppedpflege zuzuwenden.
Mir war aufgefallen das ich recht viel Spiel im Antriebsstrang hatte, was auf solchen Minikursen immer sehr schlecht kommt.
Als eine der Fehlerursachen wurde der übertrieben reichliche Kettendurchhang identifiziert und umgehend angepasst.

Irgendwann dann endlich der Aufruf zu unserem erstes Zeittraining. Hier waren nur die 37 Fahrer der Stock- & Open Klasse zugelassen, immer noch nichtwirklich wenig, aber besser als im freien Training.
Ich wollte noch ein weiteres mal mit den alten Reifen fahren da ich davon ausging im 2. Zeittraining aufgrund der zu erwartenden steilen Lernkurve sowieso schneller zu sein.
Frohen Mutes enterte ich zusammen mir CeDee die Strecke.

Hier war es sehr sehr HEIß!

Der verhaltenen Einführungsrunde folgte eine schon etwas zügigere 1:15.90, allerdings bemerkte ich ab der Sachskurve seltsame Bewegung im Fahrwerk.

Ende Start/Ziel dann ein riesen Hinterradrutscher!
Was das????
Ameisenkurve moderat am Gas und sofort wieder wildes Rumgeeier. Ich versuchte zu erkennen ob da irgendeine Flüssigkeit auf meinem Hinterrad rumsaut, konnte aber nichts erkennen.
Langsam und mit erhobenen Arm in die Boxengasse und zusammen mit ßabine geschaut obs was zu schauen gibt. Gabs aber nicht, sah eigentlich alles wie immer aus, zumindest war kein Flüssigkeitsverlust erkennbar.
Sollte der Reifen tatsächlich so abrupt jeglichen Grip verloren haben?
Ich fuhr in die Wagenburg um neue Räder für das zweite Training aufzuziehen.

Also ich die 32er Nuss ansetze um die Hinterachse zu lösen bin ich doch ein wenig irritiert. Die Mutter ist vielleicht noch 5 Umdrehungen auf dem Gewinde, die Achse hat 10mm spiel.
Ich Idiot hatte vergessen die Mutter nach dem Kettespannen wieder vernünftig anzuziehen.
Da ham wa abba noch ma Schwein gehabt!
@Quax, ich nehme alle Sprüche bezüglich deines kleinen Brünn faupax wieder zurück und behaupte das Gegenteil.
Leider fehlt mir jetzt eine ganz, doch so bitter nötige Trainingseinheit. Kacke alte verdammte!
CeDee ist glaube ich ne 1:12.6x gefahren, da irgendwo wollte ich eigentlich auch hin.

2. Zeittraining um 18.xx Uhr.

Es ist HEIß, sehr sehr HEIß!

Ich hänge mich mit neuen Reifen hinter die Doil'sche Gixe.
Zunächst geht es einigermaßen gut voran, ich kann locker mithalten und wenn sich mal durch Überholmanöver eine Lücke zu CeDee auftut kann ich die wieder zu fahren.
Nach etwa der Hälfte des Trainings laufen wir aber auf eine größere Gruppe auf die völlig uneins darüber ist wie man eine schnelle Zeit in den Asphalt brennt. Ich schaue mir das 2 Runden lang an und beschließe, um meine Reifen für das Rennen zu schonen, herauszufahren.
Der Lappenzeiter signalisiert eine 1:13.0x, einigermaßen im erwarteten Rahmen. CeDee ist im Verkehr nur eine 1:13.9x gefahren, konnte sich also gegenüber dem ersten Training nicht verbessern.

Nach der obligatorischen Moppeddurchsicht haben wir dann noch zu dritt die letzten Grillvorräte vernichtet und ein ganz klein wenig isotonisches Getränk genascht.
Wir hatten für Morgen ja einen Auftrag. Also eigentlich sogar zwei Aufträge da ein Rennen gegen 11 Uhr, das zweite gegen 16 Uhr stattfinden sollte.

Da wirds bestimmt HEIß sein, sehr sehr HEIß!

Sonntach

Unsere Rennen waren für 11:20 Uhr und 16:nowatt angesetzt, wir konnten also ausschlafen.
Also hätten gekonnt.
Wenn der Dietrich nich ab 7:00 Uhr anfangen würde seine 150 Satz Reifen ausm LkW auf die Straße zu werfen.
Danach war Ruhe.
Bis die Schraubenkisten ausgeladen wurden.

Ich versuchte verzweifelt wieder einzuschlafen, aber als dann der Kompressor für die Reifenmaschine freudig ansprang ging ich erst mal pullern und Kaffeewasser holen.

Einen Vorteil hatte das Ganze aber, es war noch nicht ganz so HEIß.
Schon ein wenig, aber nicht so sehr. Ich denke 29 Grad vielleicht, maximal 31.

Nach stärkendem Frühstück wurden die Moppeds noch mal einer finalen Untersuchung unterzogen.
Ich verbrauchte meine kompletten Restbestände an Loctite, war dann aber sicher das alle Schrauben fest an vorgesehener Stelle fixiert waren.
Die Achsen und Bremssättel krieg ich nie wieder ab! ;-)

Zwischenzeitlich wurde es dann sehr sehr HEIß.

Kurz nach 11 Uhr dann ab ins Leder.

Kommt gut. Man friert nicht mehr.
Gegen 11:17 Uhr wundern wir uns über den letzten Aufruf zum Zeittraining bzw. dessen ausbleiben.

Onno Bitter vom Wohnmobil gegenüber steckt auch schon im Leder, einige andere Fahrer unserer Klasse noch nicht.
Warum?

Kurze Nachfrage ergab das unser Training laut neustem Zeitplan vom Vorabend um 20 Minuten verschoben wurde.

Ich überlegte kurz was wohl geschehen würde wenn ich die 20 Minuten einfach mit Helm und Leder abwarte, mitten in dem Gedanken wurde ich Ohnmächtig.
Der harte Aufschlag brachte mich wieder zur Besinnung und ich beschloss kurz aus der Kombi zu hüpfen.
Und aus dem Dainese Unterzieher. Der besteht laut Werbung aus Coolmax Gewebe und ist deshalb ideal für heiße Tage! Eine Farce!

11:30 Uhr dann der Aufruf zum Vorstart.
Zwiebeltechnik rückwärts.
Fummelfummel, Kombi über. Scheiße, Turtle vergessen.
Kombi aus, Turtle an, Kombi an.
Wo sind die Handschuhe?
Mist, im Kia.
Kombi auf, Schlüssel raus, Kia auf, Handschuhe raus, Kia zu, Schlüssel rein in Kombi, Kombi zu.
Reifenwärmer runter.

CeDee --> Wir sind spät dran. (Mopped an und wech isser)

Handschuhe an, Mopped an, 1x durchs Fahrerlager bis Anfang Boxengasse.
ßabine wedelt mit rotem Ding vor mir rum. Warum?

Boxengasse die vorgeschriebenen 60 km/h minimal überschritten.

Ampel auf rot.
Scheiße, watt jezz?

Darf ich noch raus?

Darf ich in der Einführungsrunde raus?

Darf ich NACH der Einführungsrunde raus?

Keiner da zum fragen und ich hab mein DMSB Handbuch grad nicht mit! :-/

Erwähnte ich das es außerdem sehr sehr HEIß ist?

Tut sich nixan der Ampel, also SSA und ab zum Headquarter.
Das war mein bisher kürzestes Rennen.

Klamotten aus und ab zur Sachskurve, bissken gucken.
CeDee is datt blau/weiße mit der 112.
Normal kommt da die Feuerwehr.

Von hinten macht nen schlanken Fuß.

Die Outlap.

Nach dem Rennen n bissken verschwitzt im Parc Ferme.

Die Mittagszeit wurde zur Stärkung genutzt, vorzubereiten hatte ich ja nichts mehr!
Danach noch einige Rennen als Zuschauer genossen und festgestellt das einige Jungs ganz schön
am Kabel ziehen.

The One wartet auf ihr Rennen

Und das wo es doch sehr sehr sehr HEIß ist inzwischen.

Eine halbe Stunde vorm Start des zweiten bzw. für mancheinen ersten Rennens dann der obligatorische, völlig unnütze Gang zur Toillette.

Unterzieher, Helm, Handschuhe, Tutrle, Kombi, einfach alles wird penibelst zurecht gelegt!
Der feste Sitz der wichtigsten Schrauben wird ein weiteres mal überprüft.
Loctite geht nur bis 150 Grad, ich bin nicht sicher ob das ausreichend ist, vor allem an den Stellen
an denen The One in der Sonne steht. Es ist nämlich sehr sehr HEIß hier.

3.156 Sekunden nach der 10 Minuten Durchsage stehe ich am Ende der Boxengasse und warte das sich diese öffnet.
Ich muss 9 Minuten 56.844 Sekunden warten. Mir wird etwas warm. Nicht ums Herz, sonst aber überall.

Endlich gehts in die Inlap.
Jetzt ist es auch sofort viel angenehmer. Nur noch einfach HEIß, ohne sehr sehr sehr!

Ich finde meinen Startplatz auf Anhieb, CeDee steht links vor mir.
Ich drücke auf den Aufnahme Knopf der auf dem Tank montierten Kamera.
Eine rote Schrift auf orangefarbenem Grund erscheint im Display.
SD-Card is write protected!

FÜCK!

Handschuh aus, Kamera runtergefummelt, SD-Karte rausgefummelt, superminifitzelkleinen Schreibschutzslider verschoben,
SD-Karte reingefummelt, Kamera wieder draufgefummelt, Kamera angemacht, Aufnahme gestartet.
Nach vorne geguckt.
Ein Kerl rennt mit zwei Flaggen wedelnd auf meine Startreihe zu.

Rechten Handschuh wieder angezogen.
Zusammen mit der Reihe hinter mir in die beiden Warmup Laps gestartet.

 

Der Start!

Ich kann nicht starten.
Also nicht garnicht, sondern nur nicht wirklich gut.
Das liegt aber nicht an mir, das liegt an The One.
Die in der löblichen Einspritzanlage verbauten TTSL Slidestops sorgen
1) für eine saubere Gasannahme.
2) für das absterben des Motors unter 6000 U/Min.

Meine neueste Strategie ist also die Drehzahl nicht wie sonst immer auf 8000 U/Min zu erhöhen sondern auf 9000 U/Min.
Dadurch will ich verhindern das die Drehzahl bis unter 6000 fällt wenn ich einkuppel.
Ihr versteht? Drehzahl < 6000 U/Min = böse!!!!!

Die roten Lampen gehen an.
> 9000 U/Min
Die roten Lampen geht aus.
> 5500 U/Min
Meine Startreihe is wech, die hinter mir kann ich im Augenwinkel sehen.

Gänge durchsteppen bis in den Dritten und dann einlenken in die erste Rechts.
Gaaaanz viele Jungs bleiben völlig außen, ich verstehe nicht so ganz warum?
Kurzentschlossen fahre ich da hin wo am wenigsten andere Fahrer zu finden sind, innen rechts.
Nach der Kurve ist meine Linie völlig frei. Warum fahren alle da außen wenn hier viel mehr Platz ist?
Ich beschließe dieser Frage später nachzugehen und mich zunächst auf den weiteren Rennverlauf zu konzentrieren.

Ganz links außen, da wo alles sind, sehe ich CeDee noch außener fahren.
In der ersten Kurve kommt nach den Außencurbs noch etwa 2m breiter Kunstrasen, dann dann wieder Asphalt.
Hatte CeDee eine Geheimlinie gefunden die er mir nicht verraten wollte?

Auch diesem Gedanken konnnte ich nicht weiter nachhängen, die Ameisenkurve war demnächst anzubremsen.
Bremsen kann ich zwar, allerdings wars doch schon sehr voll als ich ankam.
Die ganz innerste Linie schien mir wieder die Richtige.

Durch die Querspange hatte sich das Feld zu einer Perlenkette aufgereiht.
Beim Anbremsen der Schikane überlegte ich kurz den vor mir fahrenden Gixefahrer mit roter Kombi anzugreifen, lies es dann aber doch sein.
Ein Fehler!
Er fuhr ausgesprochen seltsame Linie und schlug mir in den folgenden Runden mehrfach die Tür vor der Nase zu.
Ich kann irgendwie viel besser, traue mich aber nicht innen rein zu stechen.
Hier macht sich die fehlende Streckenkenntnis bemerkbar, ich kann nur die "Standards", die geheimen Ecken fehlen mir.

In der dritten Runde sticht CeDee in der Schikane innen durch.
Das ist nicht gut!
Er schnappt sich den anderen Gixefahrer gleich danach auf der Bremse in die Sachskurve hinein.
Das ist nicht gut!
Wenn hier einer die Macht auffe Bremse is dann ICH, man möge sich warm anziehen!

Es dauert trotz dieses Vorsatzes noch fast zwei Runden bis ich an der Gixe vorbei bin.

CeDee kloppt sich derweil ca. 100m weiter vorne mit wem anderes.
Komm ich da noch hin?
Ich fahre einige 1:13.xx und muss feststellen das ich alleine nicht viel schneller kann.
Der Abstand nach vorne bleibt etwa gleich.
Schade.

Außerdem stelle ich grade fest das es sehr sehr sehr HEIß ist. Also wirklich HEIß meine ich.

Leicht ermattet versuche ich nicht mehr ganz so spät zu bremsen, weil das geht schwer auf die Kondition.

Das frühere bremsen geht leider auf wo drauf, und zwar auf die Platzierung!
Am Ende der Start/Ziel wischen innen gleich ZWEI!!!!! Moppeds durch, eine ZX10 gefolgt von einerK5.

Da muss ich bei!

Rundenlang fahren wir im Dreierpulk, ohne das ich Gelegenheit gehabt hätte zu kontern.
Selbst auf den wenigen sehr kurzen graden Stücken reicht die Mehrleistung der beiden Flugzeuge vor mir aus um immer genau den Tick zu weit weg zu sein der einen Angriff verhindert.

Nach einiger Zeit stelle ich fest das irgendwer wohl noch ne Schüppe Kohlen nachgelegt hat.
Ich verglühe! Der schweiß läuft mit von den Brauen durch die Augen über die Nase am Kinn runter.
In der kombi bildet sich rückseitig ein Turtleschweißbach der sich dann in den Hosenbeinen verzweigt um in den Stiefeln in zwei getrennte Speicherstätten zu fließen.
Der rechte Daytona Flüssigkeitsbehälter steht kurz davor überzuschwappen.

Wie lang dauert dieses verdammte Wüstenrennen noch?
Die Uhr bei der Durchfahrt sagt das in 4:13 Minuten die 20 Minuten um sind. Danach noch zwei Runden sagt das Reglemäng.
Ich bin zu erschöpft um auszurechnen was das in Runden bedeutet.
Mein Körper schaltet auf Selbsterhaltung und fährt die Leistung zurück.
Ich fahre nur noch hohe 1:13er Zeiten.

Irgendwann lese ich bei der Durchfahrt eine 3 auf der Anzeige.
Was mag das bedeuten?
Der Fall darf eigentlich nicht vorkommen,ich habe mich wohl verlesen.
Bei der nächsten Durchfahrt eine 1, letzte Runde!
Ich gebe noch mal alles, denn falls da noch wer hinter mir ist wird ers jetzt versuchen.

Mit letzter Kraft fahre ich über die Ziellinie und gehe vom Gas.

Warum wurde da eigentlich keine Flagge geschwenkt?
Warum fährt da eigentlich einer an mir vorbei und gast immer noch an wie blöde?
Sollte das Rennen noch nicht ganz beendet sein?

Ich hangele mich hinter dem Vorbeifahrer (natürlich Gixe, K5) noch eine weitere Runde bis zur erneuten Zieldurchfahrt und dieses mal wurde ich tatsächlich abgewunken!

In der Outlap wurden alle erreichbaren Reißverschlüsse geöffnet.
Ich gab acht nicht in der letzten Runde auf meiner eigenen Schweißspur auszurutschen und fuhr in die Boxengasse.

Ein Engel erschien mir und wunk mich in das Gebäude der technischen Abnahme. In den Schatten.
Er reichte mir zwei blaue 2-Liter Mineralwasserflaschen und half mir aus der Kombi.
Ich entleerte die erste über mein Haupt und trank einen Schluck aus der zweiten Flasche.
Dann entleerte ich die zweite Flasche über mir.

Ich ging triefend zurück in das Abnahmegebäude, wo mir ßabine eine blaue 2-Liter Flasche Wasser reicht.
Hast du vorhin den Engel gesehen? Der mich vor dem sicheren Hitzetod rettete?
ßabine sieht mich verwirrt an und reichte eine weitere Flasche Wasser, die dritte war bereits irgendwo verdampft.
Wenn Du den Engel irgendwann wieder sehen solltest, grüß ihn von mir. Ich bin ewig dankbar.
ßabine hielt mich wohl für bekloppt und ging kopfschüttelnd weg.

Die Ergebnisliste ergab einen 15.Platz für mich mit einer schnellsten Runde von 1:12.139 und den 13.Platz für CeDee mit einer 1:11.837.

Vor mir 11x GSX-R und 3x ZX-10R.

In Anbetracht meiner relativen Streckenunkenntnis und des inzwischen doch nicht mehr ganz kompetitiven Materials bin ich recht zufrieden mit dem Ergebnis.
Wenn irgendwer irgendwo ne günstige K5 abzugeben hat möge er sich melden. ;-)

Fazit:
Open fahren ist cool und realtiv unkompliziert. (Für eine DMSB Veranstaltung)
Eine neue Leidenschaft?
Oft ist weniger HEIß mehr.

Einen Runde aus dem Rennen findet Ihr im Bereich Videos!