Eine Woche Pannoniaring & Brno

1. Tag Anfahrt zum Pann

CD und ich hatten vereinbart bereits den Samstag zur gemütlichen Anfahrt zu nutzen.
Bedeutet Bub startet um 7:00 Uhr von Herne und CD gegen 10:00 Uhr von Stuttgart um sich dann irgendwann am frühen Nachmittag in Österreich auf einer Raststätte bei Linz zu treffen.
Da mir nicht klar war wie die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit meines neuen Kia Carnival Rennspochttransporters wohl aussieht hab ich mich mal an den T4 Zeiten orientiert.
Leider musste ich feststellen das man mit dem Kia nicht so langsam fahren kann!

Im Ergebnis war ich dann, trotz arg zurückgenommener Fahrweise, ne Stunde vor meinem Mitreisenden am vereinbarten Treffpunkt.
Diesen Vorsprung sollte Dieser die gesamte Woche über nicht mehr einholen! :-)

Die Weiterreise verlief bei schönstem Sonnenschein Ereignislos, wir bezogen
unser sehr empfehlenswertes Hotel Aqua in Savar am Nachmittag und es war gut so.
Nach einigen Begrüßungsweizen auf unserem Balkon überkam uns der Hunger und wir liefen in die Stadt um ein üppiges Mahl einzunehmen.

Danach war dem Bub ein wenig langweilig und er schlug vor zu überprüfen ob in Savar wohl eine Lokalität zu finden wäre die zu besuchen der versammelten männlichen Vernunft plausibel erschien.

Die Nachfrage beim Kellner ergab eine etwa 1km entfernte Disko die in Richtung Hotel liegen sollte.
Nach 2km waren wir wieder im Hotel und frugen bei unserer überaus freundlichen Rezepptioneuse nach wo denn das versprochene Lokal wohl zu finden sei.
Sie sprach von 1 - 1.5km weiter in der bereits eingeschlagenen Richtung.
Nach 300m waren wir dann da.

Fünf Euronen pro Person Eintritt schienen akzeptabel also nix wie rein.
Es war inzwischen 23:00 Uhr, wir gingen an die Theke, bestellten ein Bier und mussten irritiert feststellen das wir alleine war!
Vielleicht nicht ganz alleine, es gab da ein kleines aber feines weibliches Promotionteam das irgendwelche Alkoholika unter die, zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhandenen, Gäste bringen wollte.
Wir verbrachten eine Weile alleine an der Bar und diskutierten verschiedentliche optische Reizen und kamen zu dem Schluss das wir hier blieben würden auch wenn kein weiterer Gast mehr erscheinen sollte!
Der Umstieg auf Vodka-Orange sollte uns diesen Plan noch reizvoller erscheinen lassen.
Das wir gegen 24:00 Uhr immer noch ziemlich alleine dort standen war uns inzwischen ziemlich egal, wir waren ja vollumfänglich versorgt.
Irgendwann zwischen 0:00 und 1:00 Uhr bin ich kurz pinkeln gegangen, als ich wieder zurück kam war der Laden gerammelt voll!?
Die vorher durchaus reizvoll erscheinenden Promoterinnen verblassten langsam in unserer Erinnerung, wir positionierten uns etwas näher an der Tanzfläche und bestellten ne Flasche Vodka, die es aber leider nicht gab! Gut, dann wenigstens doppelte Vodka-Orange, das schien vernünftig.

Der weitere Abend wurde dann zunehmend nebulöser und war geprägt von optischen Reizen, dem Verlust der Muttersprache und schließlich dem Verlust von CD!!!
Nach intensiver aber erfolgloser Suche konnte ich mich irgendwann losreißen und bin Richtung Hotel. Dort angekommen wurde mir klar das CD das einzige Sesamöffnedich Kärtchen für unser Zimmer eingesteckt hatte und wohl noch nicht im Bett lag, denn mein Klopfen hätte Ihn bestimmt geweckt! Die Hausdame hat es zumindest.

Trotz Ihres etwas derangierten Gesichtsausdruckes lieh Sie mir den Ersatzschlüssel, ich trat ins Zimmer und es wurde dunkel um mich.

Am nächste Morgen bzw. eigentlich fast Mittag fand ich CD neben mir liegend im Bett wieder. Ich bin nicht sicher ob er vor oder nach mir angekommen ist. Er sich auch nicht.

2. Tag Gemütlicher Einzug
Eine frisch eingeflogene Rezeptionöse klopft gegen 11:00 Uhr an unsere Zimmertür und fragt ob Sie die Ersatzschlüsselkarte wieder haben kann und ob wir noch Frühstücken möchten!
Eigentlich war Frühstück bis 9:30 Uhr angeschlagen, wir haben aber wie es scheint bereits am ersten Abend einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nach kurzer Dusche und Frühstück gings dann die 15km über eine 1a Schlaglochsuchstrecke zum Pannonia Ring.
Als dieser in Sichtweite kam hielten wir kurz an für einen ersten Eindruck von außen.

Ich fand es irgendwie irritierend das dort vor mir Motorräder mit ca. 250 km/h augenscheinlich durch die Wiese fahren!
Das sieht für mich aus als wenn irgendwer ne Rennstrecke mitten auf einer Weide installiert hat. Keine Wellen, keine Curbs, keine Anhaltspunkte, nur Moppeds ab höhe Radachse. Sehr seltsam das!?

Kurz rein in Fahrerlager und gleich den ersten Gixecuppy Kalti gefunden.
Der schwafelte was von 5:30 Uhr ins Bett und sah genau so fit aus wie wir. Sein Schrauber lag noch völlig komatös im Bus.
Im weiteren wusste er von 2.02er Rundenzeiten und ganz locker unterwegs zu berichten. Die Senke fährt man übrigens nicht nur auf einem Rad rein, sondern auch raus! Auch sonst wird das Vorderrad eher weniger benötigt. Aber sonst alles ziemlich easy!
Völlig bekloppt? Wo geht’s denn hier rauf und runter? Is doch flach wie n Billardtisch!

12Hab das zur Sicherheit vom Start/Ziel Turm aus überprüft, diese Strecke ist definitiv flach. Gixecuppys ham einen am Ball!


Nachdem die Jungs vom Kawa Cup im Rennen noch kurz ne 2.02er Ansage in den Asphalt gebrannt haben bezogen wir eine der großen, modernen Boxen an der "Blaues Haus" Kurve.
Zwischenzeitlich schlugen Heinz & Schredder sowie etwas später Thomas #29 auf und bezogen ebenfalls die Box

1Abends sind wir dann, wie immer wenn ich eine völlig neue Strecke angehe, alles mal abgelaufen. Selbst um diese Zeit war die Strecke noch befahren. ;-)
Kurze Mails von ßabine & Torschdn bestätigten das man unterwegs sei und damit rechne noch am geplanten Kalendertag anzukommen. Und tatsächlich schlugen unsere letzten Racer gegen 21:30 Uhr passend zum bereits warmgelaufenen Grill auf.
Nach einem wiederum opulenten Mahl sind wird dann irgendwann zusammen mit Heinz und Schredder ins Hotel gefahren, die Anderen verbrachten die Nacht an der Rennstrecke.

Noch n Feierabendweizen oder zwei im Zimmer und dann ganz entspannt den nächsten Tag anschlafen!

3. Tag Der erste Auftrag

Es ist so weit, der Moment des Aufzündens naht!
Schnell geduscht und zu Heinz und Schredder an den Frühstückstisch gesetzt. Irgendwann kommt auch CD dazu und ißt irgendwas klebriges zum Frühstück.
Da wir ja schließlich keine Zeit haben treibe ich die Anderen vor mir her zum Auto und an die Strecke.

An dieser Stelle nur noch mal zur Erinnerung, es gibt einen Auftrag:
CD ist 2 Wochen vorher an seinem ersten Tag am Pann eine meiner Ansicht nach recht überschaubare 2:10.8xx gefahren. Meine Aufgabe ist also an meinem ersten Tag, also Heute diese Zeit zu unterbieten. h

Klassischer Einsatz: Schachtel Weizen!
Wir haben also keine Zeit!

Um kurz nach neun mach ich mich also für meine erste Besichtigungsfahrt fertig. Plötzlich fragt mich die # 67 ob er vorfahren soll! ????
Was hat er vor? Will er mir eine langsame Linie zeigen, in der Hoffnung ich merke das nicht? Oder mich am anderen Ende der Strecke in den Wald schicken? Oder nen Stock zwischen die Speichen stecken wenns niemand sieht? Mißtrauisch sage ich zu……….

Nach einigen Runden wird mir klar, mein erster Verdacht sollte sich bestätigen! Wir fuhren ziellos umher, wählten Bögen wo keine sind und waren mit Kurvengeschwindigkeiten unterwegs die ich zu Fuß mit Sackkarre als moderat empfunden hätte!
So nicht mein Lieber nicht mit dem Commander!
Ich sage artig Danke, und denke mir meinen Teil! ;-)

Zum zweiten Turn bin ich dann alleine raus um die Strecke auf eigene Faust zu erkunden! Laptimer hab ich zur Sicherheit mal mitgenommen, wer weiß wofürs gut ist.
Mit eigener Linienwahl ist der Kurs deutlich flüssiger zu befahren, nur die vielen blinden Ecken sind noch nicht so recht unter Zug zu durcheilen. Etwas erstaunt bemerke ich das mein Vorderrad gelegentlich leicht lupft, was ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht so recht erklären konnte. Sollte Kalti doch im Ansatz Recht behalten?
Hinderlich waren auch diese vielen merkwürdigen Moppeds die mir den Weg versperrten, selten so ein inhomogenes Feld gesehen. Bimotas eben.
Beim rausfahren kurze Kontrolle der Rundenzeit, 2:12.8xx . Dafür das ich noch nicht mal bremsen musste geht das eigentlich!

Es schlossen sich einige Turns mit und ohne Boxenkollegen an, der erste nach dem Mittag brachte mir dann eine Schachtel Weizen mit 2:10.2xx ein, und das mit Reifen die inzwischen fast 2 Tage Rennstrecke gesehen hatten! Ein hoch auf Bridgestone!
Ich übermittelte die frohe Botschaft an CD, aber der lies sich wenig anmerken und war mehr damit beschäftigt zu ergründen warum er seine Zeiten von vor 2 Wochen nicht mehr erreichen konnte.

Im Laufe des Nachmittags wurden die leichten Vorderradlupfer zu ausgewachsenen Wheelies, insbesondere der Eingang der Senke lässt das Vorderrad ziemlich lange in der Luft schnuppern, aber auch das Herausbeschleunigen aus der 180 Grad Links aka „Heinz Turn“ (Die von ihrem neuen Namen noch nichts ahnte) wurde inzwischen überwiegend auf dem Hinterrad erledigt.
Thomas #29 hatte derweil sein ölendes Mopped zum zweiten mal auseinander genommen, mit dem Ergebnis das es jetzt etwas heftiger aus der Öldeckeldichtung suppte!
Heinz kam ebenfalls langsam in fahrt, Schredder probierte verschiedene 600er Linien aus die ich mit zum Teil leicht erhobener Braue zur Kenntnis nahm, aber mit der R1 auf keinen Fall fahren konnte!
Torschdn bekam den goldenen Uli am purpurnen Band verliehen da er grundsätzlich antizyklisch zu allen anderen unterwegs war und die Rundenzeiten auch unter strengstem Verschluss hielt. Will sagen er lässt sich nicht in die Karten schauen!
ßabine wurde zur ersten Fotografin ohne Streit ernannt und kurz in die Funktionsweise meiner Panasonic FZ20 eingewiesen. Leider ohne Erfolg wie die erste Sichtung des Materials erkennen lies. Nach einem erneuten freundlichen Intensivkurs wurden die Ergebnisse zusehends besser und wir waren froh und ausgelassen zum Ende unserer Fahrzeit!

Die ersten Bilder waren noch etwas unscharf.

CD vor Heinz(auf Duc) vor Bub vor Schredder

1

Sehr zufrieden ob der von mir eingefahrenen Beute prosteten wir uns dann ab 18:00 Uhr mit wohlschmeckendem, bekömmlichen und ausgesprochen preiswertem Sanwald Weizen zu und warfen erneut den Grill an.
Den freiwilligen Angaben meiner Mitfahrer und den seitens Heinz ausgesprochenen Schätzungen (Ich bin ne Weile hinter einem her gefahren, dessen Kumpel hatte nen Laptimer dran und auf dem war irgendwann mal ne 2:12 zu sehen) hatte ich die provisional Pole herausgefahren. Mehr Sanwald bitte!!
Der Bitte wurde entsprochen so das es etwas später wurde als eigentlich geplant. Aber schließlich muss man ja aufessen damit es am nächsten Tag kein schlechtes Wetter gibt!

1Thomas #29 hatte sich etwas früher verabschiedet da es für ihn wohl ein sehr streßiger Tag war.

Im Hotel dann noch ganz kurz ein Erdinger nachgeschoben und ab in die Falle, es warten schließlich 2 weitere Tage am Pann mit jeder Menge Heldentaten von denen es zu berichten gilt!

4. Tag Sturm

Der vierte Tag sollte zwei Überaschungen bringen:
- Die Bimota Jungs bleiben im Rennen gerne unter sich
- Sturm in der Puszta

Doch der Reihe nach.

Morgens zum Frühstück warten bereits wieder Heinz und Schredder auf mich. (Alte Menschen brauchen weniger Schlaf)
Nach Einnahme eines kräftigen Frühstücks, CD wieder irgend ne klebrige Pampe aufm Brötchen, gings ab zur Strecke.
Alle zusammen in den Kia weil Gestern konnte ja nur noch einer fahren wegen der Rundenzeitenfeierlichkeiten.
Gut das ich erster Vornesitzer ohne Streit bin, die Holperstrecke scheint verschiedentliche Kompressionen zu haben die im Lade- bzw. hinteren Fahrgastraum zu lustigen Sprungeinlagen führen!
An der Box angekommen stellen wir fest das die Wohnwagencrew noch pennt und die Reifenwärmer deshalb nicht Reifen wärmen.
Thomas #29 der in der Box nächtigt guckt auch pfeifend in die Luft und tut so als wenn Ihn das nix anginge.
Außerdem weht quer über das Fahrerlager ein Lüftchen der Stärke 4 - 5!

OK, also Reifenwärmer ihrer Bestimmung zukommen lassen und die Wartezeit mit nem Käffchen überbrückt.

Erster vorsichtiger Erkundungsturn bringt die Erkenntnis: Zeitverbesserung Heute sehr schwierig zu realisieren!!! Neben den fahrenden Pylonen an die man sich langsam gewöhnt hat gibt recht ulkige Windeffekte zu bestaunen.
Der Bremspunkt der Graden nach der 180 Grad rechts liegt plötzlich wegen Gegenwind ca. 30m weiter vorne, dafür ist man am Ende Start/Ziel geringfügig schneller unterwegs was in der ersten fliegenden Runde bei mir für einen Puls irgendwo bei ca. 210/Min. sorgt.
Ganz speziell emfpfinde ich auch der Seitenwind an der Senke der dafür sorgt das das Vorderrad 2m weiter rechts wieder aufsetzt als geplant. Leider wurde die Strecke in der Nacht nicht um diese 2m verbreitert!

Da bin ich ja mal gespannt welche Zeiten wir im Qualify fahren!
Ach ja, wir müssen ja noch die 15,- Euro zusätzliches Nenngeld zahlen für das Rennen. Schnell Kohle rausgekramt und ab zum Rennbüro.
Die verwegenen älteren Herren dort sind sofort bereit unser Anliegen zu bearbeiten.
- BC - Weil, Ihr seit ja Bimota Club Mitglieder, gell?

- Bub -???????

- Bub - Natürlich nicht! Wieso?
- BC - Ja weil in der offenen Klasse, also bei den non Bimota Moppeds, auch nur Mitglieder mitfahren dürfen. Das ist so weil ansonsten die Bimota Mitglieder niemals ein Rennen gewinnen.
- Bub - Aha! Dann fahren wir eben nur so mit, ohne Wertung!
- BC - Ne, geht nicht!
- Bub - Warum?
- BC - Weil das so ist. Ihr könnt aber für 60,- Euro Mitglied werden, dann dürft ihr auch an unserer Weihnachtsfeier Teilnehmen! Da gibts auch das erste Bierchen und ne Portion Kartoffelsalat völlich umsonst!
- Bub - Als soll ich jetzt 75,- Euro Nenngeld zahlen für 11 Runden Rennen = 6,82 Euro pro Runde?
- Ne, so is das nicht, weil Ihr könnt ja Weihnachten ..........

Das Ende des Satzes höre ich schon nicht mehr wegen dem Wind im Fahrerlager.
Gemeinsamer Beschluss: Wenn die uns nicht wollen können die uns mal am A................

Also kein Zeittraining und damit auch kein Rennen am Sonntag.

Wir haben trotzdem weiter trainiert und die Zeiten purzelten trotz der leichten Seitenwindeinflüsse tatsächlich noch ein ganz klein wenig. Es wurde zur lieben Gewohnheit zur aktuell schnellsten Rundenzeit die nicht unwichtige Zusatzinformation der in dieser Runde überholten Pylonen beizugeben. Also z.B. 2:10.13 / 8!

Sehr zum Ende des Tages hin schien Torschdn besser in Fahrt zu kommen und deutet auf seine Rundenzeitenschätzungsmaschinerie auf der ich eine 2:09.83 erkenne mit dem lockeren Hinweis: /4 !


Ein Auftrag!

Leder an, Reifenwärmer runter und raus aufn Track!

Erste fliegende Runde an meinem persönlichen Zwischenmesspunkt schon sehr vielversprechend unterwegs. Wenn ich die zuende bringe und nicht mehr als 4 Pylonen im Weg stehen könnte das was werden! Blaue Haus Kurve 1a geschafft, nur noch die Rechts und die Doppelrechts und ich hab wieder die Pole!!!!

Wiiiieee jezzzzzzz rote Flagge raus?????????
Verpisst Euch Arschen!!

Leider wollte mich der Herr an der Boxeneinfahrt trotz meiner schlüssigen Argumentationskette nicht vorbei lassen, ich musste in die Box fahren! Und das 20 Minuten vor Trainingsende!!

An die Box und warten obs noch mal grün wird.
12 Minuten vor Schulz trötet die Tröte und sagt mir das ich noch eine Chance bekomme.
Erste Runde langsam fahren weil ja Reifen inzwischen kalt!
Zweite Runde versaut wegen Pylonen. Dritte auch. So wie die vierte.
Jetzt letzte Möglichkeit. Alles aus dem Weg, ich mach jezz keine Gefangenen mehr!

Gleich Ende Start/Ziel in der Rechts innen über die (aufgemalten) Curbs an irgend so ner Nase vorbei und weiter Gas! FAST verbremst, grade noch mal gut gegangen!
Enge Rechts rausbeschleinigen und rein in die schnelle Links. Scheiße, das hätte besser gehen können!
Heinzcorner mit wackelndem Heck rein und freudig aufsteigenden Vorderrad raus! Aha, geht doch.
Sehe in die 180 Grad Rechts den blauen Stock auf BMW einbiegen. Den muss ich unbedingt auf der folgenden kurzen Graden aufschnupfen sonst versaut der mir die Rechts/Links (CD ist hier ein Schwuli) Kombination.
Volle Pulle raus aus der Rechts und auf der Bremse innen vorbei am Stock.
Hahn machen durch die erste Senke rechts umlenken und mit Schmackes auf die CDs Abflug Rechts.
Nächste Rechts innen halten und Schwung nehmen in die Links auf die Senke zu!
Vorderrad wieder in die Luft befördern aber egal, vierten Gang rein und weiter in den Rechtsknick.
Blaue Haus Kurve leicht verbremst, geht aber noch so grade gut.
Folgende Rechts mit Zug durch und die Doppelrechts auf weiter Linie nehmen und früh ans Gas!!!
So klein machen wie geht und Gänge durch steppen.
An der Ziellinie werde ich abgewunken, das Training ist fü Heute vorbei!

Kurzer Blick auf das Messgerät zeigt mir: 2:09.83 !!!
Ich brech zusammen!!!

Zumindest gab uns dieses Ergebnis Gelegenheit uns mehrfach gegenseitige Erdinger Runden auf die geteilt Pole zu geben.

Es gab auch noch eine ganz tolle Party des Bimota Clubs in der Kneipe die wir aber relativ frühzeitig wieder verließen.

5.Tag (Vormittags)

Nach dem allmorgentlichen Ritual, aufstehen, duschen, Frühstück, CD klebrige Pampe, Holperstrecke usw. wollten wir den letzten Tag am Pann erst mal ruhig angehen lassen um am Nachmittag noch mal anzugreifen!
Der Wind hatte stark nachgelassen und war zu einer angenehmen Brise abgeflaut. Unnötig zu erwähnen das uns strahlender Sonnenschein bei Höchsttemperaturen von 28 Grad empfing.

Der Plan:
Vormittags die alten Reifen bei Videofahrten und sonstigen Albernheiten aufbrauchen. Nach dem Mittag dann die Rennen (aus bekannten Gründen ja leide ohne mofler Teilnehmer) anschauen und hoffen das die Pylonen am letzten Nachmittag schon keine Lust mehr auf Rennstrecke haben.
Meine ganz spezielle, den anderen aber (noch) nicht bekannte Jokervariante:
Reifenwechsel auf nagelneue Brückenstein Pneus der Ausprägung BT002 in der Mittagspause. Kurz vor der Siegerehrung um 16:00 Uhr raus fahren um einige freie Runden in den Asphalt zu brennen. Den Rest der Gang weinend in der Puszta hinterlassen!

Die Umsetzung:
Zunächst mal galt es die nun wieder geänderten Verhältnisse auf der Strecke, will sagen "ohne Sturm" zu verinnerlichen. Kurze Überprüfung ob der Zugewinn an Streckensouveränität, der am gestrigen Tag ja kaum zu einer Verbesserung führt, unter regulären Bedingungen auf der Uhr festzustellen ist.
Das erfreuliche Ergebnis: Es ist.
Ich füge an dieser Stelle an das die nachfolgend genannten Vormittagszeiten reine Schätzungen aus der Erinnerung sind die inzwischen bereits deutlich verblasst. Da Torschdn die Hälfte der Zeit damit beschäftigt ist jeden Scheiß penibelst zu notieren wird er die Details bestimmt korrigieren können!

- Thomas #29 näherte sich der 2:20 in großen Schritten.
- Heinz fuhr per Sanduhr ermittelte 2:11er. Vielleicht auch schneller aber da hatte dann grade jemand vergessen die Uhr umzudrehen.
- CD fand langsam die verlorene Zeit aus dem letzten Training wieder und hatte am Vorabend, als die letzte 1/2h nur IDMler fahren durften, eine 2.09 tief hingelegt.
- Schredder lag irgendwo bei 2:08
- Torschdn auch
- Bub 2:07 hoch

Irgendwann kam die Idee auf mal einen Turn zusammen zu fahren mit dem Bub als Kameramann ganz hinten dran.
Gesagt getan und raus auf die Strecke.
Die Reihenfolge des D-Zuges der die Pylonen durchpflügte war:
1) Schredder in gelb mit CBär 600
2) Torschdn in schwarz mit mittlerer Gixxe
3) Heinz in rot mit Blade
4) Bub in blau mit The One und Kamera auf dem Tank.
Ich erwähne das weil ich demnäxt mal einen kurzen Ausschnitt dieses Turns zum Download bereitstellen werde. An welcher Stelle der Video aufhört darf Heinz sich wünschen!

Gleich zu Beginn fuhren wir auf einen Pulk von ca. 15 Moppeds auf, den jeder auf seine Weise durchpflügte.
Herausforderung für den Kameramann war bei diesem Manöver zum einen die eigenen Einheiten nicht aus dem Blick zu verlieren, zum anderen die unbeteiligten Opfer nicht durch Abstände kleiner 5cm zu irritieren.
Anfangs der zweiten Runde war das erledigt und die Kolonne kam in Fahrt.
Im Nachhinein betrachtet viel mir bei erster Sichtung des Videos auf das Heinz in Turn 4, der ersten 180 Grad Links beim Beschleunigen bereits reichlich weit heraus kam und brontal am Gas zog.
Die restliche Runde war wieder durch verschiedene Umfahrungen gekennzeichnet, wobei wir am Ende wie an der Schnur gezogen auf die Start/Ziel Grade rausballerten!
Das Anbremsen der schnellen Rechts danach sah von meiner Position aus (mittendrin statt nur dabei) richtig genial aus, ihr werdet es im Video bewundern dürfen!
Der nächsten engen Rechts folgte die schnelle Links (Hier Bub Schwuli) um dann wieder in die bereits kurz erwähnte 180 Grad Links einzulenken.
Hier nahm das Verhängnis dann seinen Lauf!
Dem Auftrag folgend fuhr ich sehr nah, vielleicht 3m hinter Heinz aus der Kurve heraus.
Bzw. wollte das tun.
Leider beschloss Heinz aber das diese Stelle geeignet ist mal bei noch reichlich Schräglage die volle (wenn auch überschaubare) Leistung seiner Blade abzurufen.
Die Primärübersetzung nahm unverzüglich Kontakt zur Sekundärübersetzung auf mit der Anforderung die Motorseitig bereitgestelle Mehrleistung in Vortrieb umzusetzen. An dieser Stelle muss es nun zu Irritationen in der Kommunikation zwischen dem (schon reichlich angefahrenen) Hinterreifen und dem Kettenrad gekommen sein. Ich bin ziemlich sicher Pneuseitig ein kurzes" NEIN, jetzt bitte nicht" gehört zu haben. Diese exorbitant wichtige Information wurde auf dem Weg bis in die Motorelektronik durch das "stille Post" Verfahren irgendwie verwässert. Schlussendlich konnte ich dann sehen bzw. hören das bei der Einspritzung die Nachricht Alles grün, lass fliegen ankam. Dieser Aufforderung wurde sofort, man ist schließlich eine Honda, folge geleistet.
Ob dieser klaren Zuwiederhandlung der vereinbarten Absprachen trat das Hinterrad mit sofortiger Wirkung in den unbefristeten Streik. Es befreite sich von allen griptechnischen Zwängen (alle Macht dem Volk!) und verließ abrupt die ihm zugedachte Position in Richtung Kurvenausgang.
Nur sehr kurze Zeit später schien die Verhandlung bezüglich Wiedereintritt in die Moppedteilegewerkschaft erfolgreich abgeschlossen zu sein und das Rad begann pflichtgemäß massiv Grip aufzubauen.
Dieser an sich sehr löbliche Vorgang brachte aber in dieser speziellen Situation nicht das angestrebte Ergebnis.
Eher im Gegenteil.
Im Resultat wurde Heinz bei diesem ansatzlosen Highsider kommentarlos vom Mopped katapultiert und mir vor die Füße geschmissen.
Ich konnte so grade eben noch seinen unteren Extremitäten ausweichen die im Falle des Überrollens sicherlich Schäden an meinem Fahrzeug erzeugt hätten!

Hier das passende Video

Als Heinz mit Mopped wieder in der Box war vertrat er zunächst die Ansicht die Highsider fast noch hätte retten zu können. Nach intensivem Studium des Videomaterials nahm er von dieser Aussage Abstand!

Mann und Maschine sind den Umständen entsprechend in ganz akzeptablem Zustand geblieben.

5. Tag Nachmittags

Der kleine Rutscher vom Heinz verbreitet sich im Fahrerlager innerhalb Sekunden. Zahlreiche ältere Herren die Heinz bereits zu seiner aktiven Zeit zwischen 1950 und 1975 hergebrannt hatte kamen unter dem fadenscheinigen Deckmantel der Sorge um den Fahrer um sich an den Schäden des Moppeds zu ergötzen.
Die meisten gingen aber enttäuscht ihrer Wege weil eigentlich war fast nix beschädigt. Außer vielleicht der Moral des Fahrers.

Die Rennen der beiden Klassen „Bimotafahrer auf Bimotas“ und „Bimotafahrer ohne Bimotas“ waren gar nicht mal so unspannend, wobei letztere eine deutlich gesteigerte Performance an den Tag legten. Ich glaube die ersten beiden fuhren konstante 2:05er Zeiten oder so. Ich denke mal ein dritter Platz wäre vielleicht drin gewesen, vielleicht auch nur der fümpfte, meine Starts sind ja berühmt!

Meinem Plan folgend zog ich niegelnagelneue Pellen auf, musste jedoch feststellen das dieser von irgendjemandem verraten worden sein musste da in der Box plötzlich ausschließlich Motorräder auf jungfräulichen Pneus standen!
Somit waren die freundschaftlichen Band die in den Kameraturns zart geflochten wurden nicht mehr vorhanden, schließlich ging es hier um die Tages- und Gesamtpole der Veranstaltung.

Der erste Turn nach den Rennen war schon wieder geprägt von kilometerlangen Kolonnen die sich auf den kurzen Graden bildeten um dann am Anbremspunkt, und der lag bei einigen ca. 300m bevor man die Kurve sehen konnte, fächerartig auszuscheren.
Man hatte uns in der Fahrerbesprechung gebeten die „etwas langsameren“ Fahrer nicht zu erschrecken und so sah ich davon ab beim „vorbeifahren“ die Ellenbogen und das Knie einzusetzen.
Nach kurzer Zeit wurde mir die Aussichtslosigkeit meines Vorhabens klar in diesem Getümmel eine auch nur halbwegs akzeptable Zeit zu fahren. Ich beschloss dem Masterplan folgend den nächsten Turn auf 15:50 Uhr zu legen in der Hoffnung dass die Teilnahme an der für 16:00 Uhr angesetzten Siegerehrungen für Bimota Club Mitglieder eine Ehrensache ist.
Bis dahin wurde so getan als wenn man vor der Box in der Sonne relaxt, in Wirklichkeit wurden die anderen Boxenmember aus den Augenwinkeln argwöhnisch beäugelt.

Pünktlich um 15:50 Uhr also wieder raus auf die Strecke, und das Unglaubliche wurde wahr!
In meiner gesamten Einrollrunde musste ich nur einen einzigen Fahrer überholen. Das war, zumindest im Rahmen DIESER Veranstaltung, die Premiere.
Also hoch motiviert raus auf die Start/Ziel Grade um die Runden des Tages abzufackeln.
Am Ende der Graden fuhren mir dann 4 Moppeds, deren Fahren noch nie was von Schulterblick beim Einbiegen in die Strecke gehört hatten, vor das Vorderrad.
Zwei Kurven später flog dann irgendwas mit Kennzeichen mit Vehemenz ins Kiesbett und es wurde rot geschwenkt! So ein verd…… Schei…………..reck!!!!!!!!!!!!!!
Langsam ging die Zeit aus, schließlich war wie auch schon an den letzten beiden Tagen um 18:00 Uhr Schluss!
Die neue Strategie lautete, keine Strategie mehr! Einfach raus fahren wenns akustisch sinnvoll scheint.
Etwa 1/2 h vor dem Ende lag ich mit einer 2:07.5 /6 meines Wissens in Führung als Schredder (der Sack) mit einer 2:07.2 (glaube ich) wieder rein kam! Torschdn lag mit einer 2:08.2 auch noch in Schlagdistanz

So konnte die Veranstaltung nicht zu Ende gehen!
Der letzte Turn sollte es also entscheiden. Sieg oder Niederlage? Held oder Mädchen? Sekt oder Selters? Bub oder Bübchen?
Bedächtig ins Leder geschlüpft. Reifenwärmer runter. Kurzer prüfender Blick, die Reifen sehen noch 1a aus. Also leider keine Ausrede.
Der erste Eindruck auf der Strecke gar nicht sooooo schlecht. Weniger Verkehr als sonst, viele hatten wohl schon eingepackt.
Es waren einige flotte Runden drin, 3x hintereinander eine 2:07.x, leider x immer > 2.
Dann eine für die Verhältnisse ideale Runde. Bis zur Sprungsenke waren die Überholvorgänge nahezu ohne Behinderung abgelaufen! Kurz auf den Laptimer geschielt, Zwischenzeit auf klarem Pole Kurs! Nach der blaues Haus Kurve nur noch die beiden Rechtskurven und dann Gas auf die Grade!
Beim Herausfahren aus der Kurve gefriert mir das Blut! Der blaue Stock! Was sag ich, zwei blaue Stöcke. Und noch zwei weitere „was Anderes!“ Zwischen mir und dem Sieg!!!!
Am Ende dieser Gedanken schieße ich mit 80 km/h Überschuss auf die erste schnelle Rechts zu. Meine blauer Stock Erfahrung sagt das nicht damit zu rechnen ist das die Wanderdünen vor mir die inneren Curbs benutzen. Also spitz rein und innen über die Curbs vorbei. Gaaaaaaas auf die Doppelrechts. Noch mal 2 Pylonen auf wirrer Linie vor mir. Nummer eins wird innen rechts vollstreckt. Hoppsalla, das ist aber reichlich schnell und spitz in die letzte Passage! Oha, dadurch werde ich aber vollautomatisch außen rum an dem letzten Hindernis vorbei gezwirbelt. Noch 300m bis zum Ziel, Bub macht sich so klein das ab sofort Konfektionsgröße XS getragen wird!

2:07.3 sacht des Messinstrument!!!! „Beim nächsten mal werde ich die Stöcke abknicken“ schießt es mir durch den Kopf! Egal, eine weitere Runde muss her!
Die läuft eben so gut wie die davor! Bis zur Senke! Mit Vollgas und hoch erhobenem Rad rein in die die Kompression. Bis hier noch alles normal. Dann geht’s irgendwann wieder hoch weil eine Senke ohne wieder hoch nennt man ja Bergabstück!

Hier dann eine Erfahrung die ich bisher an dieser Stelle noch nicht machen durfte! Das Vorderrad hebt auch bergauf noch mal ab!
An und für sich nicht soooooo schlimm, ist man am Pann ja grundsätzlich dran gewöhnt. Leider knickt das Asphaltband dort aber recht heftig rechts ab und ganz kurz danach folgt dann die blaues Haus Kurve 180 Grad linksrum, man hat für solche Späße also eigentlich keine Zeit!
Zum ersten mal in meinem Leben biege ich also auf dem Hinterrad in eine Kurve ein. Auch die R1 ist anfangs etwas erstaunt über diesen doch recht instabilen Fahrzustand der Ihr, wenn überhaupt dann nur von Ihrem Vorbesitzer bekannt ist.

Als die Fuhre wieder einigermaßen grade steht ist die nächste Kurve so nah wie noch nie. Ob das passt? Ne, ich glaub eher nicht. Oder vielleicht ganz knapp doch? Niemals! Alter Schwede ist man hier schnell unterwegs! Hab ich eigentlich die Kaffeemaschine ausgestellt? Wenn ich jetzt links abkippe, fahren wir dann mit 45 oder 90 Grad Schräglage weiter? Is n Versuch wert!
Am mir spätesten möglichen Einlenkpunkt (Ich hab Gott gesehen, ich schwöre!) reiß ich das beste Motorrad von allen brutalst in die Ecke. Zu meinem größten Erstaunen folgt es meinem Vorschlag und zwirbelt sich, wenn auch 5m vom Curb entfernt, in die Linkskurve!
Geschafft! Nicht schlecht in unserem Alter!

Was war noch gleich der Auftrag? Ach ja, < 2:07.2 zu fahren. Dann lass uns mal gucken ob das geht.
An der Stelle an der ich in der letzten Runde die Stöcke aufschnupfen musste dieses mal gähnende Leere! Jetzt nix wegschmeißen, einfach sauber durchfahren. Doppelrechts minimal die Beläge anlegen, weiter Bogen, dann innen rein, Gas! Neue Konfektionsgröße XXS!
Start/Ziel Strich. Prüfender Blick auf den Laptimer.

1

Auslaufrunde.
Weizen auf.
Feddich!

Konter bliebe in der kurzen noch verbleibenden Zeit aus, der Sieg war mein!

Der Abend bedarf eines eigenen Berichtes. Ich überlege noch wie ich den beschreiben soll. Man muss ja auch an meine Mitfahrer denken.

5. Tag short interlude

Heinz und Schredder packen zusammen da beide nicht mit nach Brünn wollten bzw. teilweise ja jetzt auch nicht mehr konnten.
Wir mussten also alles aus der Box räumen was nach kurzer Entspannungsphase auch relativ zügig von der Hand ging.
Wie immer waren alle nach kurzer Zeit mit Packen fertig.
Alle?
Nein, ein kleiner Gixxefahrer verbrachte die Nacht und den frühen Morgen damit seine SCHRATT penibelst einzupacken.

Thomas #29 hatte die letzten Nächte in der Box verbracht und wollte sich jetzt auch mal den Luxus eines richtigen Bettes leisten und in unserem Hotel übernachten.
Gegen 20:00 Uhr waren die Heimfahrer bereits unterwegs nach Hause und CD, Thomas und ich auf dem Weg ins Hotel.

Nach kurzer Dusche gings nach Savar in die Stadt um eine ganz köstliche Pizza zu picken.
Ein- zwei Bierchen wurden passend dazu weggezischt, nach dem langen aufregenden Tag waren wir schließlich völlig unterhopft!

Dann kam es wie es kommen musste, dem Bub wurde wieder langweilig! Da musste etwas gegen unternommen werden!
Aber was?

Darüber wird im vierten Teil zum 5. Tag zu berichten sein!


5.Tag Abends

Langeweile. Gääääähnende Langeweile!
Wohin?

Gedankenblitz! Kalti ausm Gixxecup (Der mit der 2:02 und dem Vorderrad) erwähnte irgendwas von einem sehr vernünftigen Etablissement etwas außerhalb der Stadttore.
Noch irgendwer ne Ahnung wie das denn wohl hieß?
CD rettet den Abend durch kurzen SMS Kontakt und murmelt was von „Rote Mühle“.
Thomas ist etwas irritiert und fragt nach der Art der Vergnügen die dort auf uns warten.
CD und Bub wechseln einen kurzen Blick und sagen: Bierchen trinken, wieso?

- OK. Lieber Taxifahrer fahr uns bitte zur Roten Mühle!
- ??? Wott ???
- Ja nu, die Rote Mühle, kennt doch jeder!
- ??? Wott ???
Ich kürze das hier mal ab, irgendwann fuhren wir zum Red Saloon. Immerhin die Farbe war die selbe!

Das Anwesen selber lag einige km außerhalb und sah von weitem wie n Truckertreff aus.
Detailliertere Forschungen ergaben das es sich um eine Ansammlung verschiedener Lokalitäten handelte. Der Red Saloon war vorne Links zu finden. Sehr schön.

Warum werde ich jetzt vorgeschoben? Egal, erst mal rein in den Laden.

Der erste Eindruck.
Rechts von der Tür eine kurze Theke an der 2 Holzfäller oder sowas saßen. Beide hatten 1a karierte Hemden im Stil von Tooltime Al an.
Links und geradeaus einige Sitzgruppen an denen zum Teil Mädels saßen. Manche waren in Begleitung!

Schräg vor uns eine kurze Theke und direkt daran angeschlossen sowas wie eine Bühne mit, und da war ich doch ziemlich erstaunt drüber, einer verchromten Stange in der Mitte! Wofür ist die denn wohl da?
Egal, wir haben uns intuitiv einfach mal an diese Theke gesetzt.

Wir wurden von einer dunkelhaarigen Dame die vergessen hatte Ihren Rock anzuziehen und deshalb nur mit einem schwarzen Gürtel bekleidet war nach unseren Wünschen gefragt. Was antwortet man da?
Natürlich: 3 Bier bitte!

Inzwischen kam etwas Bewegung in diejenigen Damen die augenscheinlich ohne Begleitung unterwegs waren. Sie verschwanden durch eine Tür irgendwo in der Nähe der Bühne.
Eine von Ihnen betrat dann diese um gleich zu überprüfen ob diese Stange in der Mitte denn auch ausreichend befestigt wurde. Sie zog und zerrte daran herum bis sicher war das keine Gefahr besteht das die umfällt. Insgesamt sah das alles etwas unharmonisch aus, später sollten wir erfahren das die Dame aus dem schönen Russland stammt und auch noch über andere Qualitäten verfügt.

Es folgten weitere Überprüfungen der Bühnenausstattungen, insbesondere eine der jungen Frauen die mit etwas Kuhfell ähnlichem, aber deutlich knapper geschnitten, bekleidet war schien in dieser Beziehung professionell ausgebildet zu sein.

Die Zeit verging recht kurzweilig und wir baten die Dame mit dem schmalen Gürtel regelmäßig um Nachschub, den Sie auch bereitwillig überbrachte.

Nach einiger Zeit sprach mich eine der Chromstangensicherheitsbeauftragten an um mir mitzuteilen das Ihr langweilig wäre und Sie suche einen Gesprächspartner. Außerdem sei Sie etwas durstig.
Nun, wir fahren ja unter anderem auch zu den außerdeutschen Rennstrecken um etwas für die europaweite Integration zu tun und so willigte ich ein. Das Gürteltier brachte ein kleines Fläschchen blubbernden Rebensaftes was meine Gesprächspartnerin augenscheinlich sehr zu schätzen wusste. Sie musste wirklich sehr durstig sein.
Nach kurzer Zeit kamen weitere gelangweilte und durstige Damen und gesellten sich zu uns.
Mir viel irgendwann auf das Thomas im Laufe des Tages wohl zu viel Sonne abbekommen hatte, wie sonst ließ sich seine rote Gesichtsfarbe, besonders an der Ohren, erklären?

Die Zeit verging durchaus amüsant und mir viel ein lustiges Spiel ein.
Für jeden Durstlöscher sollte eine Sicherheitsbeauftragte den ordnungsgemäßen Zustand der Stange verifizieren. Ein großes HALLO ging durch die Runde und es wurde sofort mit der Überprüfung begonnen! Man durfte sich sogar im Detail wünschen wie der Funktionstest durchzuführen ist. Da kam mir sehr gelegen, ich bin schließlich ziemlich kreativ!

Noch etwas später wurde ich gefragt ob ich nicht vielleicht auch etwas müde sei und da wir ja fern der Heimat und die Ungarn für Ihre Gastwirtschaft berühmt sind wurde mir, wenn ich das richtig verstanden habe, angeboten im Bett der Dame zu nächtigen. Praktisch als Gegenleistung dafür das ich Sie inzwischen seit längerem vor dem Tod durch verdursten bewahre.
Da ich aber noch nicht wirklich müde war musste ich diese freundliche Einladung ablehnen, auch wenn ich damit meine Gesprächspartnerin augenscheinlich etwas enttäuschte.

Irgendwie wurde das mit dem Sonnenbrand bei Thomas immer schlimmer.

Auch die vergnüglichsten Gespräche gehen einmal zuende und wir baten um ein Taxi zwecks Rückreise ins Hotel. Wir versprachen bei nächster Gelegenheit mal wieder vorbei zu schauen und ich verlangte nach der Rechnung.
Da ich ja das Rennen nicht mitgefahren bin hatte ich einen kompletten Reifensatz gespart und deshalb viel es mir nicht sonderlich schwer den Gegenwert eines solchen an die Gürtelfrau zu übergeben.

Wirklich übel fand ich das mir beim Verlassen des Red Saloon die Sonne nahezu die Augen ausbrannte!
Im Hotel dann fand ich mein Luftgewehr nicht um die verkackten Vögel abzuschießen die hier praktisch mitten in der Nacht wie blöde rumzwitscherten!

Irgendwann schlief ich wohl trotzdem ein und träumte von vielen angenehmen Dingen.
Z.B. dem bevorstehenden Langsteckenrennen in Brünn. Aber das ist eine andere Geschichte die zu erzählen mir noch bevorsteht!

Abschließend noch einige Racerfotos aus der Blaues Haus Kurve

CD

1

Schredder vor Bub

1

Als Referenz: Stefan Nebel

1

 

6. Tag Transfer

Wo bin ich?
Wer bin ich?
Warum bin ich?

Und vor allem, wo ist Aspirin?
Nach Einnahme zweier köstlicher Sprudeltabletten klärten sich auch die ersten Fragen langsam auf.

Verdammt hell draußen! Muss also noch Tag sein.
Blick auf die Uhr sacht 9:30 Uhr!
Wieso bin ich schon wach? Na egal, dann gibt’s wenigstens noch Frühstück.

Nach kurzer Dusche konnte ich sogar Herrn D. aus S. dazu bringen seinen Kadaver aus dem Bett zu schleifen.
Frühstück war eher bedächtig bis sprachlos und im Falle CD wie immer klebrig.

Ich bekam am Rande mit das Thomas sich mit ßabine und Torschdn irgendwie, irgendwo, irgendwann treffen wollte um dann gemeinsam nach Brno zu zuckeln.
Da CD und ich uns nicht mit einem Anhänger abquälen mussten taten wir uns diese Kolonnenfahrerei nicht an und beschlossen unsere eigenen Wege zu gehen.
Das war, zumindest auf den ersten Landstraßen Kilometern, anstrengend genug.
Durch Baustellen, links, rechts, oben und unten an LKW vorbei und erschwerend kam noch hinzu das CD wohl seine gesamte Dynamik Gestern irgendwann im Saloon vergessen hatte und, wie auch schon die ganze Zeit auf der Strecke, nur sehr verhalten am Kabel zog!
Die Temperatur wäre nahezu unerträglich gewesen wenn ich, wie CD, keine Klimaanlage im Auto hätte. Aber so gings einigermaßen! :-)

Kurze SMS Kontakte mit Ma & Sylli ergaben das die beiden noch nicht, wie von mir vermutet, bereits an der Strecke sind um am Donnerstäglichen Perfektionstraining teilzunehmen sondern ebenfalls noch auf dem Weg waren. Ma’s Navi hatte ihm empfohlen statt über Nürnberg über Chemnitz zu fahren. Den Fehler hatte ich auch schon mal gemacht, das kostet mindestens 5 Stunden!

Nachdem wir ca. 21 Aufkleber in Sachen Autobahnvignette Österreich, Slowakei und Tschechien auf unseren Frontscheiben verklebt hatten kam Brno langsam in Sicht!

CD fuhr nun noch verhaltener als zuvor, schließlich hatte er hier im letzten Jahr seinen Anhänger samt Mopped aus der Kurve geschmissen. Im Nachhinein betrachtet fast egal, aber damals hat er das noch nicht so empfunden.

Angekommen im Lager der Fahrer fanden wir auch gleich die Box die Quax uns reserviert hatte.

5Ma & Sylli bestiegen in dem Moment Ihre „Hondaboliden“ *LOL* und wollten den restlichen Tag zum Einrollen nutzen.

Quax zog sich grade um, was sich aufgrund der Prellungen und Abschürfungen aber als schwieriger als erwartet herausstellte.
Prellungen und Abschürfungen????
Am Nachmittag des Tages vor der eigentlichen Veranstaltung?
Und wie sah denn sein Mopped aus? Da reicht der Lackstift aber nicht mehr aus.
Sensationsgeil wie wir nun mal sind nahmen wir Ermittlungen ob des Tatherganges auf.

Quax hatte den redlichen Plan seine schon reichlich angefahrenen Reifen gegen neuere Pneus zu tauschen in der Mittagspause in die Tat umgesetzt. Bis dahin noch alles fein.
Der erste Turn sollte dann Instruktorgeführt erfolgen. Immer noch alles grün.
Man fuhr also durch die Boxengasse zur Streckenausfahrt und dann rechts rum auf die Gegengrade. Scheint mir immer noch ein guter Plan.
Dann moderates Durchbeschleunigen hinter dem Instruktor her bis an den ersten Bremspunkt am Ende eben dieser Graden um dann die Links/Rechts zu durchfahren. Hier jetzt der letzte Zeitpunkt wo noch alles OK war.

Jetzt der Teil der sagen wir mal suboptimal gelaufen ist.
Das Anbremsen, besser gesagt das dann doch nicht anbremsen der Kurve.
Was vergisst man niiiiiiiiiieeeeemals nach dem Radwechsel? Richtig, das wieder Anlegen der Bremsbeläge an die Scheiben durch mehrmaliges pumpen am Hebel.
Wenn man das doch mal vergisst kachelt man sonst nämlich seinem Instruktor ungebremst ins Heck und legt sich mit dem gemeinsam ins Kiesbett.
Aber wer würde schon aus der Box ausfahren ohne mal zu überprüfen ob die Bremse bremst?! Verwegene Annahme das!

Bis auf diese bemerkenswerte Aktion ging der Rest des Tages aber relativ gesittet zuende. Prinzessin Horst und Burgfrollllein Mari bezogen Ihr Anwesen schräg gegenüber unserer Box.


 

7Für grobere Arbeiten hatten sie noch Nail mitgenommen! ;-)

 

3Die mir bis dahin größtenteils unbekannten Boxenkollegen aus dem R4F bezogen die noch verbliebene Boxenfläche.

Am Abend wurde im Burghof etwas gegrillt da wir uns Stücke toter Tiere aus Deutschland haben mitbringen lassen.
Irgendwann später schlug auch noch die R4F Legende Hajo auf, außerdem Snoopy, der schnellste kleine Junge den ich kenne und irgendwie das halbe R4F Forum.
Ich zog es vor relativ früh meine Wagenburg zu beziehen da ich aus unerklärlichen Gründen ein gewisses Schlafdefizit verspürte.

Es bleibt vielleicht noch zu erwähnen das Ma sich aus irgendwelchen dunklen Quellen ein Minibike der Marke Yamaha (das stand zumindest auf dem Tank) zugelegt hat das mit seinen ca. 5PS und der 4-Gang Halbautomatik für großen Spaß sorgen sollte.
Zunächst.

Nun aber wurde ich vom Gegröhle irgendwelcher besoffenen Moppedverrückten langsam in den verdienten Schlaf gesungen. Und das war auch gut so, schließlich hatte ich einen Auftrag zu erfüllen!

7. Tag Own the Racetrack

Wie immer wenn man im Fahrerlager nächtigt wird man entweder durch die Sonne, die die Temperatur innerhalb von 5 Minuten auf 45 Grad Celsius treibt, oder durch irgendwelche Mitracer die unter Schlafstörungen leiden geweckt.
Oder, wie in diesem Fall, beides.

Der Zeitplan sah zunächst die obligatorische Pflichtveranstaltung „Fahrerbesprechung“ vor.
Robert war sich nicht ganz einig wie lang denn nun das Langstreckenrennen wohl werden sollte da sein Taschenrechner augenscheinlich den exorbitanten Temperaturen zu Opfer gefallen war. Fest stand nur das es über mindestens 80 km geht, wie viele Runden das bei einer Streckenlänge von 5.4 km sein könnten war kurzfristig nicht zu ermitteln!

Da freies Fahren angesagt war (bis auf die Zeittrainings und Rennen natürlich) ließ ich es erst mal ruhig angehen. Die Erfahrung zeigt das sich in der ersten Stunde die größten Heißsporne von selber subtrahieren.
Ich hatte noch den inzwischen gut abgehangenen BT002 Satz vom Pann montiert und Ma hatte mir einen von M1 gelieferten niegelnagelneuen BT Slick Satz in R01/R02 mittelschwer mitgebracht den ich unbedingt mal probieren wollte.

Zum ersten Turn ging ich dann etwa um 10:00 Uhr raus um mal zu gucken ob mich meine Streckenkenntnisse nicht inzwischen verlassen hatten. Haben sie aber zum Glück nicht, ich fand auf Anhieb die Rennstrecke wieder , allerdings war es bereits um diese Zeit schon über 25 Grad warm, das wird ja was geben am Nachmittag!
Ich fühlte mich ausgesprochen wohl und habe meine Form vom Pann konservieren können.

Zum zweiten Turn habe ich dann den Laptimer mal angeschaltet um eine Orientierung zu haben wo ich denn im Vergleich zum letzten September wohl stehe. Damals bin ich im Rennen eine 2:18.2 gefahren, Ziel war deshalb eine 2:17 bzw. besser eine 2:16 in den Asphalt zu brennen.
CD hatte ja bereits im Mofler die Ansage gemacht“ Wer mit einer 1000er nicht unter 2:15 fährt ist schwul“! Ich war also gespannt ob ich zum Ende der Veranstaltung überhaupt noch Heteros kenne!
Der Turn lief wirklich einfach von der Hand und ich konnte kaum glauben das ich mit konstanten 17er und 16er Zeiten unterwegs war! Als Krönung dann noch eine freie Runde an deren Ende mir das Zeiteisen 2:15.5 anzeigte!
Meiner betont zurückhaltenden Art entsprechend erwähnte ich diesen Umstand eher beiläufig! Wieso sich das Thema innerhalb von Sekunden bis in des Prinzessins Gemächer herumsprach ist mir also unerklärlich!
Um so größer meine Enttäuschung als der stündliche Rundenzeitentransponderausdruck mir nur eine 2:16.5 zugestand!?
Verdammte Kacke!!! Sofort zu unserem Ausdruck der R4F ca. 10 Uffzündergebote und das 11. Gebot abgehakt!

Nach dem Mittag bin ich mal mit dem Gladiator raus um dessen Linie zu studieren. Vielleicht war da ja was abzugucken. Wie immer überholten wir Sylli gemeinsam auf der Graden vor der Anfahrt auf die Schikane. Wenn jemand jemals in Brünn nach Sylli sucht, ich glaube die verbringt da den ganzen Tag!
Beim Anbremsen der Schikane hab ich dann mal nen männermäßigen Bremspunkt gesucht (Horst, sach jezz nix!) und mich vorbeigemogelt. Dann stramm am Kabel die kurze Grade hoch, durch die links/rechts Kombination und raus auf die Grade. Hier dann Schieber zu und MA wieder überholen lassen. Ich gucke nach links und sehe ihn vorbeiballern, allerdings unter vollem Körpereinsatz und mit wild auskeilenden Lenkerstummeln. Warum? Hier geht’s doch geradeaus und unhügelig lang, da muss man sich doch noch nicht so verausgaben, oder? MA fuhr dann raus und ich drehte noch einige Runden nur so aus Spaß am schwitzen.

Wieder in der Box wusste MA zu berichten das sein Lenker ganz unvermittelt zum auskeilen neigt. Bub setzt sofort schlaues Gesicht auf und frägt ne Frägen:
Bub: Hasse watt verändert?
MA: Eigentlich nicht. Außer das die Gabel zum überarbeiten bei GL war.
Bub: Hmm hmmm. Hasse ma Fahrwerk neu eingestellt?
MA: Ne, GL hat n 1a Grundsetup eingestellt!
Bub: Aha, GL kennt also n Grundsetup für ne Wilbers überarbeitete, GL nochmal überarbeitete VTR1000 Gabel die in einer SC50 steckt? Ohne das Mopped je gesehen zu haben?
MA: :-x
Bub: Solln wa ma gucken ob da noch was geht?
MA: Wenn Du meinst.
Bub: Bub drückt die Gabel runter. Gabel federt ein wie ne Bandit 600 Gabel (allerdings ohne Öl) und schlägt ihm beim ausfedern fast n Zahn raus! Nach ca. 20 Sekunden beruhigt sich die Fuhre wieder!
- Bub macht jezz noch schlaueres Gesicht, guckt aber zur Sicherheit mal um ob irgendwo versteckte Kamera zu sehen ist!
Bub: Wasdasdenn?
MA: Grundeinstellung!
Bub: Hass Du n Vogel?
- Vorschlach: Du merkst Dir mal dieses sensationelle Grundsetup und wir stellen danach mal alles so ein wie das gehört. Wenn sowas mit der Bastelbude aus Hondateilen verschiedenster Generationen überhaupt geht!
Gesagt getan. Die Stellschrauben zeigen die gewünschte Wirkung, das Fahrwerk ist danach nen Tick härter eingestellt. Erstes Feedback überaus positiv, es rattert beim anbremsen nicht mehr ganz so stark und auf der Graden fährt das Ding jetzt auch wieder geradeaus. Ein erster Erfolg.

Die Zeit für das erste Zeittraining rückt langsam näher. Also ab zum Reifendienst und die neuen BT Slicks aufgezogen.
Das Training der 1000er erfolgt aufgrund der hohen Teilnehmerzahl in zwei Gruppen gleicher Größe. Die Schnellsten dieses Trainings kommen dann für das finale Training am Samstag in die schnelle Gruppe. Wohin die Langsamen kommen darf jeder für sich selbst herausfinden. Meine Erfahrung aus dem letzten Jahr sagt das man mit einer 20er Zeit im schnellen Training ist und ich mir um sowas also keinen Kopp machen muss.
Wie immer in Zeittrainings hab ich die Arschkarte gezogen und bekomme in den ersten 4 – 5 Runden keine wirkliche Runde zusammen da immer irgendwer an entscheidender Stelle im Weg steht! Die Slicks tun das was sie auch sollen, sie grippen wie blöde und irgendwann wird ja wohl mal eine freie Runde drin sein, oder?
Zum Ende gelingt mir aber doch noch ne passable Runde und ich fahre mit einer 2:15.7 raus und an die Box. So Ihr Doofmänner, jetzt also doch ne 2:15 geschafft.
CD fuhr mit MA im Schlepptau glaube ich ne tiefe 2:19, MA konnte diesen Vorteil in eine hohe 2:18 ummünzen!
Prinzessin fuhr irgendwas wahnsinniges bei 2:13 oder so und meine zum nächsten Training müsste er mal neue Reifen montieren.

Nachdem ich dann auf die offizielle Liste geschaut habe bin ich leise weinend in die Box gegangen. Robert war der Meinung das ich nur ne 2:16.2 gefahren bin.
Der Rundenzeitenausdruck aller gefahrenen Zeiten an diesem Tag stimmte für jede Runde mit meinem Laptimer überein. Nur in 2 Runden nicht! Hatte der Antizünd seine Hände im Spiel? Wollte er mich demoralisieren und fertich machen? Ich schlurfte zu den ca.10 Uffzynder Geboten und machte einen weiteren Strich hinter das 11.Gebot!

Sowas kann man nur mit Weizenbier ertragen.
Wir prosteten uns zu und ich trank die ersten zwei Kaltschalen nahezu auf ex.

Ich sehe CD sein Handtuch packen und denke mir, bevor Du jetzt die nächsten zwei Gerstenkaltschalen trinkst solltest Du ebenfalls Duschen, sonst wird das Heute nix mehr!
CD war so freundlich auf mich zu warten.
Am Boxentor verspürte ich ein elektrisches kribbeln im Nacken und plötzlich hatte ich eine nahezu geniale Idee: Wir sollten mit dem Minibike bis zu den Duschen fahren!
Im nachhinein bin ich sicher das ich durch den Antizünd fremdgesteuert wurde und die geniale Idee von Ihm kam! Aber hinterher ist man immer schlauer.
Kurzes OK von Sylli eingeholt und ab ging die Fahrt.
Das Fahrzeug verfügt über einen 5PS Motor und eine 4-Gang Halbautomatik. Man muss nur auf die Wippe treten und schwupps ist der nächste Gang drin.
Wir fuhren also aus dem unteren Fahrerlager über die kleine Steigung hinauf ins obere und dann nach 100m zu den Duschlokalitäten.
Kurz nach dem Absatz fand ich es an der Zeit in den zweiten Gang zu schalten denn der erste Gang am Drehzahlbegrenzer ist doch sehr laut.
Also das Gas kurz gelupft, energisch auf die vordere Wippe getreten und mit einem überraschenden Wheely ab über den Parkplatz! Gut das ich mich vernünftig festgehalten habe, sonst ……

Am Duschhäuschen angekommen fordere ich CD auf abzusteigen, weil ich dann besser vom Mopped steigen kann.
CD?
Hallo CD???

Oh.
Schon wieder verloren gegangen? Wie in der Disko am Pann, nur ganz anders.

Ich beschließe mich auf die Suche zu machen wo mein Beifahrer wohl abgeblieben ist.
Nach kaum 100 Metern sehe ich eine Gestalt flach auf dem Boden liegen.
Leichtes Stöhne ist zu hören.

Ist da jemandem schwindelig geworden?

Also ich näher komme erkenne ich das es sich um CD handelt.
Was mag da geschehen sein?

Ich versuche vorsichtig Ihn aufzurichten und sehe Nail schon aus der Prinzessinnenburg angerannt kommen mit einem erste Hilfe Päckchen unterm Arm!
CD murmelt etwas von Sau Pillemann Arschloch und wußte ichs doch und hätte ich nur nie und ………

Nach einiger Zeit war er wieder in der Lage zu reden und konnte den Tathergang aus seiner Sicht darstellen.
Die Sitzposition des Beifahrers auf dem Minibike war an sich schon schwierig, auch weil es zwar Fußrasten aber kein Sitzkissen sondern blankes GFK zum drauf sitzen gab.
Wenn man dann auch noch 2 Kulturbeutel und ein Handtuch festhalten muss ist man grundsätzlich nicht wirklich stabil unterwegs.
CD wollte mir diesen Umstand wohl grade mitteilen als der Antizünd den zweiten Gang einlegte und die brachiale Motorleistung das Fahrzeug wheelisierend nach vorne schob.
Der Aufschlag war kurz aber flach und heftig.

An der Blutspur konnten wir später nachmessen das CD extremen Grip hat, allerdings auch sehr schnell verschleißt.
Von 40 auf 0 km/h auf einem knappen Meter bei ca 3mm Abrieb.

Wir verbanden den Patienten die Elenbogen, Unterarme, Hände und Knie und dann war der erste Hilfe Pack leider leer!
Es war irgendwie schon abzusehen das damit das Training für CD wohl beendet ist, aber wir wollten mal bis Morgen warten. Ich stammelte einige Entschuldigungen und kümmerte mich ab sofort rührend um den Patienten, auch wenn eigentlich Antizünd der wirkliche Verursacher dieses fatalen Hergangs war.

Nach dem ersten Schreck wurde selbst CD wieder durstig und wir tranken noch das eine oder andere Weizen bis alle in den Autos verschwanden.

Nachts hörte ich leises Wimmern aus einem Fahrzeug in meiner Nähe, konnte mir aber nicht erklären woher das wohl kam!

8. Tag Die ersten Rennen

Pünktlich um 6:11 Uhr fährt irgend son Huhn mit einem Yamaha Minibike zum pinkeln. Prima, bin ich endlich wieder wach. Ich kämpfe noch mit dem wieder einschlafen als die Sonne meinem Fahrzeug befiehlt die Innentemperatur auf korrekte 52 Grad Celsius zu erhöhen. Ok, dann eben Kapitulation.
Überall wird bereits herumgewuselt, wie es scheint bin ich nicht der Einzige der unter Schlafstörungen leidet.
Kurzer Check des Gesundheitszustandes meines temporären Beifahrers ergab leider einen Totalausfall. Handgelenk verstaucht und auch sonst an den Armen überall großes AUA! Ich verfluchte den Antizünd und gelobte Ihn bei nächster Gelegenheit zu vollstrecken!

Ich hatte noch die BT Slicks vom Vortag, meine Geheimwaffen, drauf da das zweite Zeittraining erst gegen 10:00 Uhr oder so beginnen sollte und das ständige Radwechseln mich nur bedingt erfreut.
Bis zum Training gab es also noch reichlich Zeit etwas zu frühstücken und das Mopped ein wenig zu pflegen.
Irgendwann war es dann soweit ins Leder zu hüpfen und den anderen Nasenbohrern mal zu zeigen was hier wirklich geht! ;-)

Die zweiten Zeittrainings unserer Klasse waren seeeehr kurz, jeweils nur 15 Minuten Fahrzeit. Ich beschloss also möglichst früh raus zu fahren damit ich ne Chance auf ne schnelle fliegende Runde bekomme. Ich war nicht alleine mit diesem Plan, am Vorstart versammelte sich eine größere Gruppe grimmig dreinblickender Racer die sich gegenseitig abfällige Blicke schenkten. Ich kam als Sechster raus auf die Strecke und da ich die erste Runde in der Regel immer recht zügig angehe musste ich mir keine Sorgen machen.
Tatsächlich gelang es mir den letzten vor mir fahrenden Heizer auf dem Bergaufstück zur Start/Ziel Graden einzuholen und ich war vorne. Ich fuhr einen großen Bogen um Anlauf auf die Grade zu nehmen, in der Erwartung dass mir spätestens am Ende dieser irgend jemand aus der Box heraus vor das Vorderrad fährt. Doch was war das???? Niemand zu sehen??? Sollte ich wirklich mal Glück haben im Zeittraining?
Die Runde verlief tatsächlich ohne größere Probleme oder Behinderungen und insgesamt war ich dann sehr zufrieden mit der 2:15.5 die mir der Laptimer am Ende anzeigte.
Eigentlich hätte ich jetzt rein fahren sollen denn die nächste Runde wird bestimmt nicht ebenso frei sein wie die letzte und ich wollte mir die Reifen für das Rennen nicht vernudeln.
Andererseits hatte mir der Antizünd bereits 2x eine lange Nase gedreht, mir blieb also nicht anderes übrig als im zu beweisen das ich mich nicht noch mal so verarschen lasse und eine weitere schnelle Runde rauszudrücken.
Wie erwartet musste ich 2 Mitracer ausbremsen was mich aber nicht sehr viel Zeit kostete und schließlich wurde es doch noch eine 2:15.7! Reicht das jetzt oder muss ich da noch mal bei? Ich beschloss auf Sicherheit zu gehen und zumindest so lange voll am Kabel zu ziehen bis mich irgendwer so extrem aufhält das die Runde hin ist. Zu meinem Erstaunen war niemand auf der Strecke zu sehen. Ich flog also immer weiter um den Kurs und schielte auf die Zwischenzeiten. Könnte was werden. Vielleicht ne 15er tief? Es kam wie es kommen musste, ganz zum Ende musste ich beim Durchfahren der Schikane doch noch mal einen weiten Bogen fahren, aber es wurde noch einmal eine 2:15.5.
In der Auslaufrunde dachte ich über die Taktik nach wie ich den Antizünd aller Möglichkeiten beraube mir meine Zeit abzuerkennen. Zunächst einmal wurde der Laptimer gelöscht. Danach beschloss ich meine Zeiten niemandem mitzuteilen bis der offizielle Aushang diese bestätigt. Außerdem betete ich 3 Rosenkränze.
Alle Nachfragen nach der Rundenzeit beantwortete ich mit einem irren Lächeln und rhythmischem Schulterzucken.
Als endlich die Zeitenliste aushing beglückwünschte ich mich zu meiner Strategie, denn ich stand mit einer 2:15.5 auf Startplatz 10.

1

Die später eingesehenen offiziellen Runden des Tages ergaben eine max. Abweichung gegenüber meinem Laptimer von < 0.05 Sekunden je Runde.
Bedenklich fand ich noch das um mich herum 7 Racer innerhalb einer Sekunde fuhren, die Platzierungen im Rennen also noch lange nicht durch waren. Demnach bestand für mich die minimale Chance bis auf 8 nach vorne zu fahren bzw. die Gefahr bis auf 14 durchgereicht zu werden.

Die 750er waren auch noch mal dran und Mari, Torschdn und Nail stellten sich ins vordere Drittel des Starterfeldes, Thomas #29 hielt fast Anschluss! Snoopy aus dem R4F fuhr eine souveräne Pole ein!


Der Mittag und frühe Nachmittag wurde dann mit verschiedenen Kamerafahrten auf den alten BT002 verbracht um dann zum Rennen wieder die bewährten Slicks aus dem Zeittraining aufzuziehen.
Der Adrenalinspiegel stieg langsam an und schon standen wir in der Startaufstellung.
Nach der Runde ins Grid wurden noch zwei Aufwärmrunden gefahren (Sehr sinnvoll bei 32 Grad im Schatten) um dann über die Renndistanz von 7 Runden zu gehen.
Der Vorstart ging schon mal völlig in die Hose, viiieeel zu viel Gas im zweiten Gang und lustig aber langsam auf dem Hinterrad bis zur ersten Kurve gefahren.
OK, jetzt wissen wir wie es nicht geht, also machen wir das gleich besser!

Robert geht mit der roten Fahne zum Streckenrand und zeigt auf die Ampel. Die springt auf rot um nach wenigen Augenblicken zu erlöschen.
Der erste Gang mit schleifender Kupplung bei 8000 U/Min gehalten wird gefühlvoll durchbeschleunigt. Dann schnell den zweiten Gang reingesteppt und ab geht die Fuhre.
Aber leider nur ganz kurz.
Dann springt er leider wieder raus.
Man sagt immer Männer können keine zwei Dinge gleichzeitig tun. Das stelle ich hiermit in Abrede.
Ich war in diesem Moment in der Lage erstens zu beten das mir niemand ins Heck kachelt und zweitens den Gang ein weiteres mal mit aller Kraft und knackendem Getriebe reinzuprügeln um danach ansatzlos mit erhobenem Vorderrad dem Feld hinterher zu eilen.
Im Normalfall hätte es der Antizünd mal wieder geschafft und ich wäre resigniert in die Box gefahren. Aber dieses mal hat er es übertrieben!
100m vor dem ersten Bremspunkt ließ er MA an mir vorbei zischen um mich völlig zu demoralisieren. Damit hat er aber das genaue Gegenteil erreicht!
Weil so geht das ja nicht!

MA war in der Kurve schon weit nach außen getrieben und in der fünften Reihe unterwegs. Nach innen ging gar nichts mehr also blieb mir nur es ganz außen herum zu versuchen. Also eigentlich noch außener als außen, etwa 8m links vom Curb bzw. 2m vom linken Streckenrand entfernt fand ich noch etwas Platz für mein Mopped. Zu dem Zeitpunkt muss ich etwa auf Platz 35 gelegen haben. Oder 40.
Ich beschloss zu ignorieren das dieser Streckenteil dreckig und von Gummiabrieb übersäht war und schaltete in den „No brain“ Modus.
Ganz ganz ganz außen herum schnappte ich MA und noch einige weitere Jungs die so weit da draußen wohl an wenig Grip glaubten. Ich erwischte die Gegengrade sehr gut und schaltete hoch in der „Really no Brain“ Modus um mir weitere fünf Kollegen auf der Bremse zu schnappen. Zwei weitere auf dem Bergabstück ins Omega hinein. Beim Einlenken ins Omega lag ich, den Berichten der interessierten Zuschauer zufolge, etwa auf Platz 21.
Nun begann der etwas mühevollere Teil der Übung, die Herren um mich herum wurden langsam etwas schneller und waren somit nicht mehr im Dreierpack zu bezwingen.
Leider gab es nach kurzer Zeit auch noch am Ende der Graden aus dem Omega heraus, einer meiner Lieblingsausbremsstellen, gelbe Flaggen und mir wurde dadurch ein vorzüglicher Überholpunkt geraubt.
Wie ich erst zum Ende des Rennens erfuhr war der Anlass MA, der einfach ignorierte das das 10. Gebot bereits mehrfach erfüllt war und sich mit einem lustigen Sturz ins Aus beförderte. Etwas übereifrig empfand ich das er sich auch noch das Wadenbein und irgendwas am kleinen Finger brach nur um Sicher zu gehen das er auch alle Rahmenbedingungen des 10. Gebotes erfüllt.
Um meinen Zuschauern etwas zu bieten beschloss ich die Überholvorgänge primär in den Bereich Omega zu verlegen, das ist man dem Publikum schließlich schuldig. Außerdem wusste ich das da jemand mit meiner Kamera saß!
Irgendwann zu Rennende hin steckte ich hinter einer 2005er R1 fest auf die ich im Omega auflief. Der Fahrer durchfuhr das gesamte Geschlängel gerade so langsam das ich überall schneller war aber nirgends vorbei kam.

Dann eben am Ende der nächsten Graden, inzwischen hatte MA die gelben Flaggen wieder eingepackt.
Die R1 vor mir richtete sich am Kurvenausgang langsam auf, schüttelte sich einmal und verschwand am Horizont!
Hab ich n Motorschaden? Prüfender Blick nach hinten, aber die Anderen kamen nicht näher.
Was war das denn? Ein Flugzeug? Superman? Rossi?
Am Bremspunkt der Schikane war ich wieder dran, fand eine bessere Linie raus und zog an der R1 vorbei. Ganz kurz.
Zur Mitte des Beraufstücks pfiff irgendwas mit einem Überschallknall an mir vorbei das mir hören und sehen verging! Aha, eine rote R1 konnte ich von weitem erkennen. Das kann ja lustig werden. Ich muss nach dem Rennen mal mit dem Emonts telefonieren, ich brauch ne neue Evolutionsstufe!
Am Ende Start/Ziel konnte ich mich auf der letzten Rille rechts innen Vorbeibremsen, auf der Bremse war der Kollege ne echte Graupe. Auf der Gegengraden dann wieder ein kurzer Luftzug und wech ist der Sack. An der Links komme ich auf der Bremse außen neben ihn und bin dann in der folgenden Rechts innen und vorbei.
Wenn wundert es noch das er mir auf dem folgenden Bergabstück wieder den Arsch kloppt?
So langsam nervt der aber gewaltig!
Ich muss den irgendwo überholen wo es danach keine Grade gibt und dann muss ich extrem schnelle Füße machen und wech!
Einzige Chance also im Omega. Natürlich möglichst früh.
Erster Angriff aus der Doppelrechts in die erste 180 Grad Links war schon mal nichts. Dann aber auf der Superminigraden auf die nächste Links vorbei. Er will einbiegen in die Links aber ich lasse stehen. So lange bis ich fast selber im Dreck stehe um dann superheftig Links einzubiegen und so grade eben noch die folgende Rechts erwische. (Das hab ich beim Rossi so abgeguckt, das geht! Der Sete findet das zwar Scheiße, aber egal)
Leider hat unser Geplänkel ein Gixefahrer genutzt um mich an genau dieser Stelle zu überholen. Macht aber nix, der kann auf keinen Fall so viel Druck im Kessel haben wie diese Fu…… R1!
War zum Glück auch nicht so. Gixe wurde am nächsten Bremspunkt eingefangen. Die nachfolgende Runde war die Letzte und ich hab niemanden mehr gesehen bis zur karierten Flagge.
Eingelaufen bin ich auf Platz 15, MA ist ja leider ausgefallen und Hajo wurde 7bter.Horst wurde Dritter hinter Denz und Kuhl, flog aber wegen Lizenzfahrer aus der Wertung!

Nach extrem kurzer Erholungsphase stand ich mit einem erfrischenden Weizen am Omega und hab mir das 750er Rennen angeschaut.
Zwei Sachen vielen mir bei unseren 750er Helden/innen auf:
- Torschdn geht so früh ans Gas wie niemand sonst den ich kenne.
- Marie fährt Schräglagen das mir ganz schlecht wird.
Nach spannendem Rennen landete Torschdn auf der 7. (Best Lap 2.18.2), Marie auf der 9. (Best Lap 2.18.3), Nail auf der 11. (Best Lap 2.19.2)und Thomas auf Platz 23. (Best Lap 2.26.8)! Gewonnen hat natürlich Snoopy(Best Lap 2.14.4). Wie schnell fährt der wohl wenn der erstmal seinen Führerschein machen darf?

Abends folgte dann die Siegerehrung.
Alle mir bekannten Racer die vorne einen Pokal abholen durften wurden mit einem freundlichen Uffzyndaaaaaaa bedacht!
Alle? Nein, bei Mari habe ich eine Ausnahme gemacht!
Als Sie den Pokal bekam rief ich freudig in die Menge: Mariiiiiiii, ich will ein Kind von Dir! Was zu dem Zeitpunkt natürlich mein voller Ernst war.

Was gucken die mich alle so an? Vorne spielt die Musik!
Aha, ich verstehe. Man konnte ohne Schweißerbrille kaum noch Richtung Treppchen gucken so sehr strahlte Mari plötzlich in leuchtendem rot. Wahrscheinlich vor Freude. Oder Sie hatte Sonnenbrand wie Thomas im Saloon vor 3 Tagen.

Abends gab es wieder mal etwas Gegrilltes und das eine oder andere Weizenbier und keinen einzigen Motorradunfall mehr.
Ich ging nicht ganz so früh zu Bett wie geplant, aber noch früh genug. Glaube ich. Ich weiss nicht mehr so ganz wann das genau war, es war aber noch NICHT hell!

9. Tag Finale

Nachdem ich Nachts mal dringend meine Schlafstätte verlassen musste wartete ich vor mich hin dämmernd darauf das es unerträglich warm wird im Auto. Der Antizünd wollte mich augenscheinlich nicht im Rennen sehen und begann ab 6:30 Uhr ne Schüppe Kohlen nachzulegen. Ich geriet kurz ins wanken und dachte daran wie lange denn so ein 80km Rennen bei 40Grad Celsius wohl dauern könnte. Inzwischen stand auch fest das über 15 Runden zu fahren war plus Gridlap plus zwei Warmup Laps plus Outlap = 19 Runden Benzin. Geht so viel überhaupt in meinen Tank?

Der Vormittag wurde wieder mit Videofahrten vertrieben, unter anderem wurde ich auch zum ersten mal gefilmt, und zwar von meiner eigenen Kamera auf des Prinzessins Tank montiert.
Das hatten wir in Rijeka schon mal probiert, danach musste ich mir ne neue Kamera zulegen!

Dann gabs noch nen finalen Kameraturn hinter Nail und ab in die Mittagspause, schließlich war ja bis zum Rennen noch reichlich Zeit.
Nail kam dann nach ner viertel Stunde vorbei und wollte noch schnell vor dem 1000er Rennen seinen Video sehen.
Wieso „noch schnell vor“ ???
Ja weil doch am Sonntag alles ganz anders ist, das 1000er Rennen startet in ner halben Stunde!

ACH DU KACKE!
Noch nicht getankt, noch keine Geheimwaffenräder montiert dafür aber die Kamera noch auf dem Tank und sonst noch kein garnix nich fertich und in 29 Minuten schließt die Boxengasse!!!!! Antizünd lässt wirklich nichts unversucht!
Zum Glück ist Nail der erste IDM Schrauber ohne Streit und auch sonst ein überaus freundliches Kerlchen will sagen ehe ich was sagen konnte flog bereits das Werkzeug!
In neuer Rekordzeit wurde alles abgeschraubt was ab musste und alles drangeschraubt was dran gehört. Ich hatte sogar noch 12 Sekunden Zeit einen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen um dann 3/1000 vor der roten Ampel auf die Strecke zu fahren!
Aus dem Augenwinkel sehe ich ein gehörntes Wesen mit Hufen statt Beinen sich selber in den Schwanz beißen!

Die Startaufstellung entsprach wieder der aus dem ersten Rennen da nicht das Sprintrennen sondern das Training entscheidend dafür war. Sehr gute Regelung dies, stand ich dadurch doch wieder in der dritten und nicht in der vierten Startreihe. Der Vorstart lief gar nicht mal soooo schlecht, allerdings auch gar nicht mal soooo gut. Dann wurden wieder pflichtgemäß 50 x 1.5 Liter Benzin auf den beiden Warmup Laps verbraten.
Ich ging den Start recht locker an den noch schlechter als Gestern kann man ja wohl nicht starten, oder?
Robert verließ wieder langsam seitlich die Strecke und die roten Lampen gingen an. Und erst mal nicht mehr aus. Wie lange soll das noch dauern, hat irgendwer auf bullet time umgestellt? Endlich erlosch die Ampel und ab ging die wilde Fahrt. Ich hätte fast meinen Ganghebel abgebrochen so nachdrücklich suche ich das Getriebe davon zu überzeugen den zweiten Gang einzulegen. Ich schoss nach vorne und kaum jemand flog an mir vorbei. Ich allerdings auch an kaum jemandem.
Irgendwie kam ich in der ersten Kurve nach ganz innen und dachte kurz das das doch gar nicht so schlecht sei. Die Kollegen die mich dann außen rum überholten weil der Fahrer vor mir wohl grade eingeschlafen ist dachten allerdings das selbe. Auf der Gegengraden konnte ich daran das ich 4cm hinter Prinzessin fuhr erkennen das dieser wohl auch keinen ganz optimalen Start hatte. Es gab bis zum Omega wilde links/rechts und innen/außen Überholmanöver und erst mitten im Omega sortierte sich das Feld. Der Presse entnahm ich später das ich wohl auf Platz 14 ins Omega einfuhr, also für meine Verhältnisse ganz schön wenig Plätze beim Start verloren habe!
Ich war in einem Pulk von etwa 5 Moppeds unterwegs und ich nahm mir vor alle zu richten! Tatsächlich gelang es mir etwa einen der Jungs pro Runde aufzuschnupfen, vorzugsweise natürlich im Omega wegen der Kameramänner. So verging die Zeit recht kurzweilig und irgendwann hatte ich niemanden mehr vor mir im Blickfeld. Hinter mir aber durchaus noch, also keine Pause möglich.
Ich versuchte mein Bestes um die Jungs abzuhängen und fuhr drei 15er Runden hintereinander. Und wirklich, die Kolonne zog sich mächtig auseinander. Und das war auch gut so, denn lange mache ich das nicht mehr mit bei Lufttemperaturen von 34 Grad und Streckentemperaturen von nahezu 60 Grad!
Ich hatte zum ersten mal Zeit auf die Restrundenanzeige bei Start/Ziel zu gucken und war froher Erwartung dort eine 2 zu sehen. Maximal eine 3 vielleicht.


7 ??????
Noch sieben Runden zu fahren?

Eine Runde später wollte ich das noch mal überprüfen, ich hatte mich bei der hitzeflimmernden Luft bestimmt nur verlesen.
Nüchtern wurde mir die 6 angezeigt.

Der Bub war eigentlich bereit für die Zielflagge, die Zielflagge aber wie es scheint noch nicht für den Bub. Langsam wurde mir etwas warm in der Kombi. Außerdem konnte ich nicht mehr ganz so schnell auf dem Mopped turnen wie noch vor einer halben Stunde. Die letzten beiden Runden waren niedrige 17er, wenn das so weiter geht werd ich noch wieder aufgeschnupft! Etwas Abwechslung tät jetzt Not.

Langsam begannen die Überrundungen, aber die Backmarker waren recht träge unterwegs weshalb das alles relativ easy ablief. Außer die grüne ZX10 vor mir, die ist gar nicht mal soooo langsam! Oder ist das gar kein zu Überrundender sondern ein direkter Gegner????
Sofort war die Motivation wieder da und mit einer 16er Runde robbte ich mich ran.
Es scheint tatsächlich jemanden zu geben der bei den Temperaturen noch mehr eingeht als ich! Also nix wie vorbei an der Kawa. Inzwischen war dann auch die vorletzte Rund eingeläutet und ich musste doch etwas kämpfen um an meinem Gegner vorbei zu kommen. Diese neumodischen Moppeds gehen auf der Graden einfach zu gut!
Mitten im Omega war es dann so weit.

8Nach der Doppelrechts im Eingang ließ ich mich weit raus treiben um dann spitz in die 180 Grad Links zu bremsen. Der Kollege vor mir war völlig am Ende und fuhr weite Landstraßenbögen so das ich innen rein kam und damit auch schon vorbei.

Die letzten anderthalb Runden hab ich mich mehr nach hinten als nach vorne orientiert und konnte es kaum glauben als ich endlich die schwarz/weiß karierte Flagge sah!

Schon in der Auslaufrunde machte ich alle Reißverschlüsse der Kombi soweit wie es ging auf und ließ den heißen Wüstenwind in meine Kombi fahren!
Völlig platt fuhr ich in die Boxengasse an dessen Anfang wir wegen der direkt folgenden Siegerehrung angehalten wurden. Noch auf dem Mopped sitzend würgte ich mich halb aus der Kombi und sah dann endlich CD mit einer 2 Liter Wasser Flasche auf mich zu kommen. Ich trank zwei Schlucke und entleerte den Rest über meinen Kopf in die Kombi. Dann nix wie runter mit dem Leder und in topmodischer Underwear in den Schatten der Boxengasse getorkelt. Plötzlich sehe ich ßabine mit einem 10 Liter Eimer Wasser auf mich zu kommen. Ich bin gerettet.
Mit einem Ruck kippe ich mir das Wasser über die Rübe wo es zischend verdampft ohne den Boden zu berühren. War aber trotzdem sehr erfrischend.

1Bei der Siegerehrung nehme ich im klätschnassen Strampelanzug meine Pokal für den 6. Platz in Empfang. Schönes Rennen!

 

4Danach eiere ich weiter zu unserer Box um mich erst mal auf den kalten, schattigen Boden zu legen und schon höre ich auf zu hyperventilieren.

Die Crew trägt mir Mopped, Kombi, Helm und was sonst noch in der Boxengasse verstreut lag hinterher und verstaut alles irgendwo in der Box.

1
Der Zeitenausdruck ergab für die ersten 10 Runden überwiegend 15 – 16er Zeiten und am Ende dann noch 17er, mit einer schnellsten Runde von 2:15.271, also ziemlich genau 3 Sekunden schneller als im letzten Herbst!
Marko Hahn, der Kawafahrer hinter mir, war eine 2:13.925 gefahren, aber am Ende wohl einfach völlig abgekackt!
Prinzessin fuhr „wegen technischer Probleme“ raus. ;-)
Gewonnen hat Michael Denz mit einer 2:11.136 gefolgt von Christian Kuhl mit einer 2:11.886!

Damit war die Veranstaltung für mich beendet, zumindest der aktive Teil.
Direkt im Anschluss stand uns aber noch das 750er Rennen bevor, mit den bereits erwähnten und in aussichtsreicher Position startenden moflern Nail, Torschdn und last but not least Mari! Und Thomas #29 natürlich etwas weiter hinten!

9. Tag Finale chapter two

Das ganze Wochenende gab es schon ein Kopf an Kopf Rennen unserer drei 750er Piloten(innen)
Nail konnte bisher nicht ganz mithalten und humpelte immer etwa eine Sekunde hinterher, Mari und Torschdn lieferten sich aber ständige Fernduelle um die provisional Pole in der mittleren Hubraumquanzen Klasse. Das Sprintrennen konnte Torschdn noch für sich entscheiden, und als selbsternanntes Konditionswunder rechnete er sich gute Chancen aus auch im Langstreckenrennen vorne zu bleiben.
Mari war sich nicht sicher ob sie das Rennen zum Ende hin übersteht, wollte aber möglicherweise fehlende Kondition durch Biss kompensieren.
Bedingt durch mein vorheriges Rennen und den daraus resultierenden körperlichen Mangelerscheinungen konnte ich nicht wirklich intensiv auf die Racevorbereitungen der 750er achten da ich zu dem Zeitpunkt überwiegend mit Atmen beschäftigt war.
Fakt ist aber das alle genannten Teilnehmer auf nagelneuesten Pneus in die Startaufstellung fuhren.
Man munkelt das Mari der Prinzessin, nur um eine gewisse Grundagressivität aufzubauen, einige derbe Schläge in die Hackfresse verabreicht hat, aber das ist unbestätigt. Das wackeln des Wohnwagens kann auch ganz andere Ursachen gehabt haben.
Die Vorbereitung von Torschdn bestand darin einige Zahlen von einem Block abzulesen (Grundabstimmung Brünn aus 1988 für GS500E vermute ich) und andere dort einzutragen.

Das Rennen wurde übrigens zusammen mit den V2 durchgeführt die beim Sprintrennen noch gesondert gestartet waren. Da aber kaum noch jemand solche Eimer fährt wurden die den 750ern zugelost.

Da wir am Omega saßen konnten wir den Start nicht sehen sondern nur über den Berg hinweg hören. Eine unglaublich lange Zeitspanne später bog die Spitze endlich ins Omega ein.
Wie bereits im ersten Rennen wurde das Feld von Snoopy angeführt gefolgt von einer weiteren GSX-R . Zu unser aller Erstaunen folgte dann bereits die alte SRAD pilotiert von Torschdn. Auf Platz 5 folgte Mari und etwa auf 10 hatte sich Nail einsortiert.


Die ersten 3 – 4 Runden blieb das ganze auch in dieser Reihenfolge, Torschdn verlor nur wenig auf die Spitze was uns alle doch einigermaßen überraschte.
Irgendwann zogen die vorne aber an und die Lücke wurde zusehends größer. Zur Rennmitte befand sich Torschdn im Niemandsland da weder vor noch hinter ihm irgend ein Racer zu sahen war. Das Feld um Mari herum war bis zu Nail hin noch sehr eng und es wurden häufig die Positionen gewechselt.
Irgendwann lief eine VTR1000 SP2 recht zügig auf Torschdn auf und überholte ihn relativ unspektakulär. Eine Runde später war Torschdn wieder auf drei denn die VTR war abgeflogen, dieses mal aber spektakulär! Eine weitere GSX-R zog vorbei und ward nie wieder gesehen.
Mari hatte sich inzwischen freigefahren und war nun auf der fünften Position unterwegs, allerdings war die Lücke zur Torschdn noch mindestens 150 Meter groß.
Doch Mari ist noch jung, hat also gute Augen und konnte auch auf diese Distanz erkennen wer da vor ihr fuhr.
Sie schaltete gleich drei Gänge hoch, ließ den „no brain“ und „really no brain“ Modus komplett aus und den "defiance of death" Modus hörbar einrasten.
Die Bremspunkte wurden nach vorne gelegt, die Schräglagen von schwindelerregend auf exorbitant gesteigert und das Gas wurde ab sofort bereits noch auf der Bremse voll aufgerissen.

Die Lücke wurde zusehends kleiner.

Wie viele Runden sinds denn eigentlich noch? Wir hatten am Omega leider keine Anzeige zur Verfügung, aber sehr lange kann das Rennen nicht mehr dauern.
Pro Runde schloss Mari um 50m auf Torschdn auf der sich augenscheinlich noch keiner Gefahr bewusst war!

2Nach kurzer Zeit war Sie direkt dran, aber würde es reichen um zu überholen?

War das schon die letzte Runde, dann gäbe es nicht mehr so richtig viele Ausbremspunkte!?

Die Spitze kam noch mal vorbei, das Rennen war also noch nicht beendet!

Alle reckten den Hals denn man konnte ein ganz kurzes Stück der Graden sehen die ins Omega führt. Ich sah die beiden anfliegen und meinte gesehen zu haben das Mari sich beim Anbremsen der ersten Rechts innen neben Torschdn gequetscht hatte. Ca. 5 Sekunden unerträgliche Spannung bis die Kontrahenten wieder zu sehen waren! Mari war tatsächlich vorne.
Torschdn wollte gleich auf die selbe Weise Kontern wie ich den Kawafahrer ausgetrickst hatte, aber Mari ließ sich ebenfalls raustreiben und fuhr spitz auf die nächste Kurve zu und für zwei Moppeds ist da einfach kein Platz.

1Im Formationsflug gings durchs Omega

Beide verschwanden auf die Grade in Richtung Senke. Drei Bremspunkte waren noch möglich, wer wird die Nase am Ziel vorne haben? Das war definitiv die letzte Runde!
Wir fuhren zur Boxengasse um zu sehen wie es ausgegangen war.

6Ich musste nur in die Augen des zierlichen, unschuldig dastehenden Persönchens gucken (Nein, nicht Torschdn) und wusste sofort BESCHEID! Das hässliche rechts ist übrigens Prinzessin! ;-) 

Torschdn war hergebrannt worden! Von nem Mädchen!!! (Das blüht mir im Juli in Dijon vielleicht auch! )

Platzierungen:
1. Snoopy (2:14.695)
4. Mari (2.18.107)
5. Torschdn (2:18.273)
7. Nail (2:18.044) Immerhin die schnellste Runde des Trios
19. Thomas (2:24.186)

Nach der Siegerehrung und kurzer Entspannungsphase wurden langsam alle Brocken gepackt und nach dem Verabschiedungszeremoniell gings ab nach Hause. Ich trieb CD wieder vor mir her bis zur Grenze die wir in 2 3/4h erreichten was mich für die weitere Performance unseres Gixecuppies hoffen lies.

Eine nicht uninteressante Woche ging endgültig ihrem Ende entgegen.
Wir hatten es dem Antizünd reichlich gegeben, nur ans 10. der ca. 10 R4F Uffzünda Gebote müssen wir noch mal bei.
Mein Kompliment an die 1a Truppe die sich da mal wieder gefunden hat, das schreit nach Wiederholung.

Ich überlege im nächsten Frühjahr das Ganze etwas auszuweiten und lege die Reihenfolge der zu befahrenden Strecken wie folgt fest:
Rijeka – Pann – Brno – Most – Sachsenring – Lausitzring – Oschersleben – Nürburgring- ......

Zum Schluss auch von Brünn noch einige Fotos aus dem Omega

Bub

Nail


Ma